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Keine Bewegung im Atomstreit

Steinmeier schließt Sanktionen gegen den Iran nicht aus


Moskau (dpa). Die zweitägigen Gespräche zwischen Russland und dem Iran über einen russischen Kompromissvorschlag in der Atomkrise haben keine Fortschritte gebracht. Der Dialog solle bei einem Besuch des Leiters der Atombehörde Rosatom, Sergej Kirijenko, im Iran von morgen an fortgesetzt werden, wurde in Moskau mitgeteilt. Außenminister Sergej Lawrow sagte, angesichts der geplanten Fortsetzung sei es zu früh, von Fehlschlag oder Erfolg zu sprechen. Bei den Gesprächen war es um den Moskauer Vorschlag gegangen, Uran für den Iran auf russischem Gebiet anzureichern.
Der iranische Delegationsleiter Ali Chosro-Tasch wertete die Gespräche in Moskau positiv. »Es gibt Elemente, die uns hoffen lassen, dass wir eine Übereinkunft erzielen«. Der Iran habe keinen Willen zu Zugeständnissen gezeigt, sagte dagegen der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses im russischen Parlament, Konstantin Kossatschow.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier schließt Wirtschaftssanktionen gegen den Iran nicht mehr aus. Er hoffe aber, dass Teheran seine endgültig Entscheidung in dem Konflikt mit Ernsthaftigkeit treffe, sagte Steinmeier bei seinem Besuch in Tokio. China forderte Iran auf, die Urananreicherung auszusetzen und Bedingungen für eine Beilegung des Streits zu schaffen.

Artikel vom 22.02.2006