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Das kleine Glossar zum neuen Roman

Anleihen bei irischen Schriftstellern

Es ist uns schon fast zur lieben Gewohnheit geworden, die Einführung in den neuen Roman mit einem kleinen Glossar zu begleiten. Auch diesmal müssen Sie, liebe Lesefreunde, darauf nicht verzichten.
Paul Murray schreibt lustig und originell.


l ». . . von einem Dorf namens Dalkey etwa zwei verschlungene Landstraßenmeilen entfernt . . .«: Das ist eine Verbeugung vor Flann O'Brien, dem nach (viele sagen: weit vor!) James Joyce wichtigsten irischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Die Erzählungen »Aus Dalkeys Archiven« (übersetzt von Harry Rowohlt aus der »Lindenstraße«) genießen bei Eingeweihten geradezu Kultstatus.
l Mary Astor: US-Filmschauspielerin (1906-1987), stand von 1922 bis 1964 mehr als 100mal vor der Kamera, unter anderem in John Hustons Detektivklassiker »Spur des Falken« (»The Maltese Falcon«, 1941).
l Don Ameche: US-Filmschauspieler (1908-1993), Typ des Latin Lovers; berühmtester Film: »Ein himmlischer Sünder« (»Heaven Can Wait«, 1943).
l William Butler Yeats: irischer »National«-Dichter (1865-1939), der die Entwicklung der modernen Gesellschaft mit Skepsis betrachtete und verträumte Lyrik schuf.
l Samuel Taylor Coleridge: unter dem Einfluss der deutschen Idealisten und Romantiker stehender englischer Dichter (1772-1834).
l Hart Crane: US-Poet (1899-1932), vielfach ausgezeichnet für »Die Brücke« (»The Bridge«); geistige Nähe zu Joyce und Yeats.
l Usher: Anspielung auf Edgar Allan Poes Gruselklassiker »Der Untergang des Hauses Usher« (1839).
l sprezzatura: »elegante Lässigkeit«.
l vol-au-vent: Blätterteig-Pastete.
l Lapsong Souchong: schwarzer, großblättriger China-Tee.
l Gimlet: klassischer Cocktail (5 cl Gin oder Wodka mit 2,5 cl Rose's Lime Juice auf Eis schütteln und in ein Martiniglas seihen); heißt übersetzt »Handbohrer«.

Artikel vom 23.02.2006