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Schalke schafft
den Kraftakt

»Ausgeschlafen« zum 2:0-Erfolg

Gelsenkirchen (dpa). Schalke 04 bleibt in der Bundesliga die Mannschaft der Stunde, doch für den fünften Pflichtspielsieg hintereinander mussten die Profis einen Kraftakt vollbringen.
Nur 40 Stunden nach dem 3:0 bei Espanyol Barcelona und dem Einzug ins UEFA-Cup-Achtelfinale benötigten die zunächst müden »Knappen« allerdings die Schützenhilfe des 1. FC Nürnberg, ehe Kevin Kuranyi (58.) und Lincoln (65.) noch den verdienten 2:0 (0:0)-Erfolg heraus schossen.
»Ich hatte schon Sorge, dass nach den Strapazen die Frische fehlen könnte. Unser Sieg war sicher begünstigt durch die Gelb-Rote Karte für Ivica Banovic. Mit dem Platzverweis haben sie uns einen Gefallen getan«, gestand Schalke-Trainer Mirko Slomka. Der schon verwarnte Nürnberger erwies seiner vom Abstieg bedrohten Mannschaft einen Bärendienst, als er in der 36. Minute im Schalker Strafraum ein Zuspiel von Jan Polak mit der Hand stoppte und von Schiedsrichter Manuel Gräfe aus Berlin vom Platz gestellt wurde.
»Club«-Coach Hans Meyer konnte die Aktion von Banovic kaum fassen. »Das darf einem erfahrenen Spieler nicht passieren. Damit haben wir uns alle Vorteile vergeben. Denn bis dahin haben wir beherzt und gut gespielt. Doch nach dem 0:1 ist bei Schalke die angebliche Müdigkeit der Euphorie gewichen«, analysierte Meyer.
Während die ohne Marek Mintal, Stefan Kießling und Ivan Saenko im Angriff harmlosen Franken auf Platz 15 abrutschten und nur einen Punkt von den Abstiegsrängen entfernt sind, bleibt Schalke unter Slomka in der Erfolgsspur. Zuletzt drei Siege in der Bundesliga, dazu die beiden Erfolge im UEFA-Cup - in den insgesamt acht Pflichtspielen 2006 mit dem neuen Trainer ist Schalke noch ungeschlagen. »Es läuft ganz gut«, findet Slomka, der im Augenblick alles richtig macht.
Auch die schwierige Situation mit zwei Spielen in drei Tagen wurde gemeistert. Nach dem Rückflug aus Spanien und der Landung in Münster um 4.00 Uhr am Freitagmorgen verschwanden die Spieler in den Betten des Quartieres im nahe gelegenen Billerbeck. »So konnten sie ungestört ausschlafen«, erläuterte Slomka, der den Spielern dann ausnahmsweise in der Nacht vor der Partie »Heimaturlaub« gestattete.

Artikel vom 27.02.2006