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Vorwurf: Kundengelder jahrelang veruntreut

Schaden im Fall Heros bei 300 Millionen Euro - Insolvenzantrag für alle 23 Firmen angemeldet


Düsseldorf/Hannover (dpa). Im Betrugsskandal beim größten deutschen Geldtransport-Unternehmen Heros haben die Ermittler den Schaden auf etwa 300 Millionen Euro beziffert. Gegen vier Beschuldigte seien Haftbefehle wegen des Verdachts der schweren Untreue und des bandenmäßigen Betruges erlassen worden, teilten die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach und das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt gestern in Düsseldorf mit. Am Freitag waren 25 Firmen und Wohnungen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hamburg durchsucht worden. Heros meldete unterdessen beim Amtsgericht Hannover Insolvenz an, auch für alle 23 Tochterfirmen.
Eine Sonderkommission des Landeskriminalamtes ermittelt gegen Verantwortliche der Firma Nordcash Geldbearbeitungs GmbH, die zur Heros-Unternehmensgruppe gehört. Im Bereich der Geldzählung von Nordcash für Banken, Handel und Dienstleistern sollen Firmenverantwortliche mehrere Jahre lang Kundengelder in die eigene Tasche gesteckt haben. Zudem soll auch der Geschäftsbetrieb in erheblichem Umfang mit Kundengeldern aufrechterhalten worden sein.
Heros hatte 2005 seinen Konkurrenten Securitas Deutschland Geld- und Wertdienste mit 1600 Beschäftigten übernommen.

Artikel vom 21.02.2006