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Nur vage Hoffnung auf WM-Gäste

Bielefeld verzeichnet »sattes Plus« bei den Übernachtungszahlen in den 63 Betrieben

Bielefeld (bp). Bielefelds Hoteliers sind zufrieden: Nach Rückgängen bei den Übernachtungszahlen 2002 und 2003 konnten sie im Vorjahr zum zweiten Mal hintereinander wieder ein Plus verzeichnen. Mit 487 924 Übernachtungen sei die Halbmillionen-Marke in »greifbare Nähe« gerückt, freut sich Hans-Rudolf Holtkamp, Verkehrsdirektor und Geschäftsführer des Bielefeld Marketing.

Thomas Keitel, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes OWL, ist froh über das Plus von 2,5 Prozent. Die Anzahl der Gäste habe sich sogar um sechs Prozent erhöht (270 942). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer habe 1,8 Tage betragen. Überdurchschnittlich gestiegen sei auch die Zahl der ausländischen Gäste in Bielefeld. 2005 wuchs deren Zahl um 9,5 Prozent auf 41 524. Diese Übernachtungszahlen, darin sind sich Holtkamp und Keitel einig, würden getragen von Geschäftsreisenden, von Tagungs- und Kongressbesuchern. Keitel: »An den Wochenenden stehen viele Zimmer leer.«
Den Zahlen zugrunde liegen Erhebungen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik; einbezogen sind 63 Betriebe mit insgesamt 3774 Betten. Gezählt werden allerdings nur Betriebe, die mindestens neun Betten anbieten. Holtkamp ist sicher: »Würde man die Übernachtungen in kleinen Pensionen und Privatzimmern mitzählen - allein beim Verkehrsverein sind 21 private Vermieter Mitglied - haben wir die 500 000er-Grenze so gut wie erreicht.«
Thomas Keitel ist überzeugt, dass auch Bielefeld von der Fußball-Weltmeisterschaft profitieren werde. Er rechnet »im optimistischsten Fall« mit einem Plus von einem Prozent: »Das wären dann auch 4000 Übernachtungen.« Holtkamp dagegen meint: »1000 WM-Übernachtungen, das wäre schon viel.« Es gebe feste Buchungen im Jugendgästehaus und im Mövenpick-Hotel, dazu Optionen von Reiseunternehmen. Ob diese Vor-Reservierungen aber tatsächlich eingelöst würden, bleibe abzuwarten. Sehr gut laufe zurzeit das Tagungs- und Kongressgeschäft. Veranstaltungen wie Messen in Bielefelds Nachbarschaft sorgten zudem für »volle Häuser«. Im Tourismusbereich würden Bielefelder Hotelzimmer vermehrt von Radwanderern gebucht. Holtkamp und Keitel versprechen sich weitere Nachfrage durch die Werbung für die »Hermannshöhen« (Teutoburger Wald/Wiehengebirge) als Ziel von Wandergruppen. Keitel: »Schon jetzt machen viele Wanderer in Bielefeld Station.«Seite Wirtschaft

Artikel vom 21.02.2006