Von Burgit Hörttrich Bielefeld (WB). Sie waren »ein bisschen aufgeregt«. Als die Namen der Stadtsieger im Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verkündet wurden, strahlten Christine Teichrib (12) und Daniel den Toom (12): Die Beiden vertreten Bielefeld beim Bezirksentscheid in Lübbecke.
Christine Teichrib, Sechstklässlerin der Hauptschule Heepen hatte die Jury mit einer Episode aus »Ein Fakir für alle Fälle« überzeugt. Heidrun Ehrich (Thalia Buchhandlung), die den Wettbewerb seit Jahren gemeinsam mit der Stadtbibliothek organisiert: »Du hast gut gelesen und einen Schluss gewählt, der neugierig macht.« Christine hatte das Buch vor allem ausgesucht, weil es »richtig witzig und gruselig ist«. Daniel den Toom, Sechstklässler vom Sennestädter Hans-Ehrenberg-Gymnasium, hatte sich für »Das Geheimnis der 7. Hexe« entschieden: »Das ist total lustig.« Er gab zu, ein wenig Lampenfieber gehabt zu haben und meinte: »Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich hier gewinnen würde - einfach super.« Bei ihm hatte die Jury gelobt, dass er es verstanden habe, die Stimmung des Buches zu vermitteln. Riesenhafte »Fanclubs« begleiteten die 24 Schulsieger diesmal nicht. Heidrun Ehrich: »Wir haben die Zahl der Begleiter auf zwei beschränkt.« So drückten meist Eltern oder Großeltern die Daumen, bei einigen Kindern waren aber auch die Klassenlehrer mit in die Stadtbibliothek gekommen. Jeder Teilnehmer bekam als Dank für seine Leselust zwei Bücher, einen Kinder-Klassiker und das Buch »Das silberne Segel«, dazu eine Urkunde. Der Vorlesewettbewerb wird seit 1959 vom Börsenverein durchgeführt. Mehr als 700 000 Mädchen und Jungen beteiligen sich jährlich. Im vergangenen Jahr qualifizierten sich 8000 Schulsieger für die regionalen Entscheide. Wer es bis zum Bundesfinale schafft, auf den wartet ein mehrtägiger Aufenthalt in Frankfurt. Aber: Bereits beim Bezirksentscheid müssen die Kinder neben einem eigenen Text, den sie daheim geübt haben, aus einem unbekannten Buch vorlesen. Ziel des Vorlesewettbewerbes ist die Förderung des Lesens. Die Veranstalter: »Kindern machen dabei die Erfahrung, dass Bücher zwischen Spannung, Unterhaltung und Information neue Horizonte eröffnen können.« Und sie lernen beim Wettbewerb selbst, anderen zuzuhören.
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