Intendant Claus Peymann solidarisiert sich mit rabiatem Darsteller
Theaterregisseur Claus Peymann. Foto: dpa
Berlin/Frankfurt (dpa). Der Berliner Theaterintendant Claus Peymann hat dem Frankfurter Schauspieler Thomas Lawinky »Asyl« angeboten, nachdem dieser wegen einer Attacke auf einen Kritiker entlassen worden war. Lawinky könne festes Mitglied am Berliner Ensemble werden, sagte Peymann gestern. Dort seien im Gegensatz zu Frankfurt die »Haupttugenden des Theaters« ausdrücklich erwünscht, meinte Peymann und nannte beispielsweise »Fantasie und Improvisation«, »Irrsinn und Gelächter«, »Ironie, Publikums-, Kritiker- und Selbstbeschimpfung und so weiter und so fort bis ans Tor der Hölle«. Der Schauspieler hatte am Donnerstagabend bei der Premiere eines Ionesco-Stücks im Frankfurter Schauspiel Gerhard Stadelmaier (»Frankfurter Allgemeine Zeitung«) den Notizblock entrissen und den Kritiker beschimpft. Am folgenden Tag wurde das Arbeitsverhältnis mit Lawinky »einvernehmlich beendet«. Peymann nannte den »FAZ«- Journalisten einen »Theaterkaputtschreiber«. Die Intendantin des Schauspiels Frankfurt, Elisabeth Schweeger, bezeichnete das Verhalten von Schauspieler Thomas Lawinky als einmalige »Entgleisung«. Der Abschied von ihm sei ihr »sehr schwer« gefallen. Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth hatte am Freitag nach dem Vorfall die sofortige Entlassung Lawinkys gefordert.