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Dorfkinder in
Benin erhalten
Hilfe aus Senne

»Patenschaft« als Schulprojekt

Von Annemargret Ohlig
(Text und Foto)
Senne (WB). Kuchen satt gab es jetzt als Dankeschön für die Kinder der Schmetterling- und der Pinguinklasse der Buschkampschule sowie der katholischen Religionsgruppe der Bahnhofschule in Senne.

Brigitte Schmöle, Vorsitzende des Vereins »Alodo - Eine Chance für Benin e.V.«, hatte die Schüler und ihre Lehrerinnen Cilly Kausch, Gabriele Schumann und Gabriele Horsthenke sowie Eltern zu diesem süßen Treffen im Gemeindehaus der St. Bartholomäusgemeinde eingeladen.
Zum einen, um sich für die großartige finanzielle Unterstützung von Alodo-Projekten durch die kleinen Grundschüler zu bedanken. Zum anderen, um ihnen zu erzählen, was mit dem von ihnen gespendeten Geld im afrikanischen Benin, einem der ärmsten Staaten der Welt, erreicht wurde.
Mehr als 1 000 Euro hatten die Buschkampschüler durch den Verkauf von Selbstgebasteltem auf dem Senner Weihnachtsmarkt erlöst. Das Geld kam inzwischen einem von Alodo unterstütztes Schulprojekt in dem Savennendorf Lokossa-Savi zugute.
»Die Situation dort ist sehr schwierig«, schilderte Brigitte Schmöle den aufmerksam lauschenden Kindern das Leben der Schulkinder dort. »Bei vielen haben die eigentlich pechschwarzen Haare einen roten Schleier«, erzählt sie. Das entsteht durch Mangelernährung, der wir mit Vitamingaben begegnen.«
Cyriaque Nassara, Hauptmann der beninische Armee ist es, der sich für die Kinder und diese Schule einsetzt. »Inzwischen ist der zweite Klassenraum in Lokossa-Savi fertig«, erzählt Brigitte Schmöle. Vom Spendengeld der Buschkamp-Schüler sei ein Toilettenbau errichtet worden, Schulbekleidung für die zuvor meist in Lupen gehüllten Kinder angeschafft und ein Weihnachtsfest mit einem kleinen Geschenk für jeden finanziert worden.
Auch Gabriele Horsthenkes Schüler im katholischen Religionsunterricht an der Bahnhofschule hatten sich für eine Spendenaktion stark gemacht. Sie bastelten Grußkarten und verkauften sie bei Eltern und Verwandten. 240 Euro kamen auf diese Weise zusammen. Erstmals beteiligte sich damit die Bahnhofschule am »Alodo«-Projekt. »Für dieses Geld hätten wir sieben Schulbänke kaufen können«, sagt Brigitte Schmöle. Etwas anderes sei aber im Augenblick wichtiger: die Gesundheitsvorsorge beziehungsweise Behandlung von an Lepra erkrankten Kindern im Dorf Tokan. Außerdem wurden Impfaktionen in der Schule durchgeführt.
Doch das ist nicht alles, was in diesem Schul- und Ausbildungszentrum geschieht. Insgesamt 430 Kinder besuchen die mit sehr viel Eigeninitiative und aktiver Hilfe der Dorfbevölkerung entstandene Grundschule sowie die Sekundarstufe. Außerdem wurden ein Kindergarten und verschiedene Werkstätten eingerichtet. Eine Schneiderei, eine Weberei und ein Fiseurbetrieb bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, einen Beruf zu lernen, mit dem sie später ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft verdienen können.
Für die Lehrerinnen Cilly Kausch und Gabriele Schumann ist längst klar: »Wir wollen in der Buschkampschule daraus ein Schulprojekt machen, bei dem wir uns fest verpflichten, die Patenschaft für eine bestimmte Aufgabe zu übernehmen.« Es fehlt nur noch der Beschluss der Schulkonferenz.

Artikel vom 22.02.2006