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»Sennebahn« hat Vorrang

Streckenverlängerung bis OWL-Flughafen wird geprüft

Von Ernst-Wilhelm Pape
Detmold (WB). Der Regionalrat des Regierungsbezirks Detmold hat sich gestern für den Ausbau der Sennebahn und die Aufnahme des Projektes in den Verkehrsinfrastrukurplan des Landes Nordrhein-Westfalen ausgesprochen.
Soll schneller werden: Die Sennebahn zwischen Bielefeld und Paderborn. Foto: Detlef Heese

Nach einer Neuberechnung des Landes hat der Ausbau der Schienenverbindung zwischen den Oberzentren Bielefeld und Paderborn gute Chancen auf eine Realisierung. Die Kosten der 40 Kilometer langen Strecke wird mit 14,8 Millionen Euro angegeben.
Ferner wird der Ausbau der Almetalbahn zwischen Paderborn und Büren gefordert, um den OWL-Flughafenhafen Paderborn/Lippstadt an das Schienennetz anzubinden. Die Kosten für die 27 Kilometer lange Strecke werden derzeit noch ermittelt. Mit der Vorlage einer Machbarkeitsstudie wird Ende März gerechnet.
Nach Meinung des Regionalrates soll auch die Stadtbahnverbindung in Bielefeld bis zum Ortsteil Milse (7,8 Millionen Euro Kosten) in den Verkehrsplan des Landes aufgenommen werden. Damit genügend Geld für die drei Schienenprojekte zur Verfügung stehen, soll auf das Vorhaben Paderborn-Nord - Bad Lippspringe (6,7 Millionen Euro) verzichtet werden.
Bei den Straßenbauprojekten wurden unter anderem Höherstufungen bei den Ortsumgehungen Oerlinghausen, Höxter und Augustdorf gefordert. Insgesamt sollen bis 2015 in Ostwestfalen-Lippe zuzüglich der schon im Bau oder kurz vor Planfeststellungsbeschluss stehenden Projekte zwölf Straßenbau- und drei Schienenvorhaben realisiert werden. Der Regionalratsbeschluss wurde von der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen begrüßt.
Ferner sollen nach dem Willen des Regionalrates weitere Projekte wie die Landstraße 586 (Rietberg/Mastholte), L 557 (Ortsumgehung Preußisch Oldendorf), L 765 (Südumgehung Rahden) und L 785 (Ortsumgehung Borgholzhausen) weiter geplant und bis zur Baureife geführt werden.
Angesicht der knappen Finanzen hat der Regionalrat das Land aufgefordert, die Standards beim Ausbau von Straßen unter dem Motto »Pflicht statt Kür« zu überprüfen. Die Verkehrssicherheit und das Kosten-Nutzen Verhältnis könnten dabei Maßstab sein. Darüber hinaus soll das Land prüfen, ob die Infrastrukturförderung des Landes für kommunale Vorgaben nicht über eine Pauschale vorzunehmen ist, die nach Art und Höhe die besonderen Anforderungen des ländlichen Raumes hinreichend berücksichtigt.

Artikel vom 21.02.2006