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Wenn die Würfel tanzen
»Cincinnati« verbreitet Casino-Atmosphäre im heimischen Wohnzimmer
Ohne große Anstrengung, mit geringem Einsatz und nur einem bisschen Nervenkitzel zu großem Reichtum zu kommen: Das hat etwas. Vor fünf Jahren waren es das Internet und der Neue Markt, die solche Illusionen weckten.
Neuerdings schießen Büros für Sportwetten auch in Ostwestfalen-Lippe geradezu aus dem Boden. Schöner, weil unschlagbar mit seinem glamourösen, manchmal auch etwas verruchten Ambiente ist allerdings doch das traditionelle Spielcasino.
Ein bisschen von dieser Atmosphäre kann man mit Hilfe des neuen Amigo-Spiels »Cincinnati« (Preis: 35 Euro) auch ins häusliche Wohnzimmer zaubern.
Im eigenen Heim geht es natürlich um Spaß, nicht um das Verzocken halber oder ganzer Jahresgehälter. Deshalb braucht niemand auf den Nervenkitzel zu verzichten. Er setzt ganz natürlich sofort ein, sobald die Würfel das erste Mal in den ledernen Bechern tanzen.
Dies geschieht bei allen Spielern gleichzeitig. Ein heimlicher Blick unter den Becher -Êdann entscheidet jeder für sich, an welchem Tisch (Atlantics, Ballroom oder Caesar's) er Platz nehmen möchte.
Glück hat, wer allein bleibt: Er braucht mit seinen Würfeln nur noch die Bedingungen des Spieltischs zu erfüllen. Gelingt dies übrigens ein Mal nicht, bleibt das Geld einfach im Casino Cincinnati und erhöht in der nächsten Runde die Gewinnaussichten dieses Tischs.
Wo dagegen zwei oder drei Spieler an einem Spieltisch Platz nehmen, konkurrieren sie zusätzlich untereinander um das beste Ergebnis. Nur dieses sichert den Ertrag, sprich: den Geldgewinn.
Die Anforderungen an den Tischen sind unterschiedlich. Mal ist mindestens ein Drilling gefordert, mal eine so genannte »Straße« oder eine Augenzahl von -Êtrotz fünf Würfeln - weniger als elf. Würfel, deren Augenzahl nicht gefällt, können noch einmal zurück in den Becher.
Insgesamt sind in jeder Spielrunde drei Versuche erlaubt. Einen vierten Wurf kann man sich mit einem »Pokerchip« erkaufen. Zusätzlich kann man mit speziellen »Duellkarten« Wettbewerber zu einem Würfelkampf um Geld herausfordern. Gewinnt der Herausforderer, erhält er eine -Êdie höchste -ÊGeldkarte seines Gegners. Der Verteidiger geht, selbst wenn er die höchste Augenzahl würfelt, leer aus, darf aber immerhin seinen Besitzstand behalten.
Wer sich nicht sicher ist, ob ein Drilling mehr zählt als ein Doppelzwilling und ein Vierling mehr als eine große Straße: Die Antwort darauf steht in der Spielanleitung.
Ein Dutzend Runden wird gespielt. Am Ende eines Besuchs im Brettspiel-Casino Cincinnati ist man wirklich reicher -Ênicht um Geld, aber sicher um die Erkenntnis, dass das Glück stets extrem wankelmütig ist. Im Ernstfall ist dieses Wissen wiederum etwa bei einem »echten« Casino-Besuch sehr viel Geld wert. Bernhard Hertlein

Artikel vom 25.02.2006