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Gerry Weber

Marke macht die Mode stark


Einzelhändler, aufgepasst! Wenn eure Angestellten sich wieder lieber miteinander unterhalten als wartende Kundinnen zu bedienen, solltet ihr ganz genau hinschauen. Es könnte sein, dass der Mann an der Seite der Kundin Gerhard Weber ist. Und der ist dann gar nicht glücklich, wenn man seine Frau 45 Minuten einfach so herumstehen lässt. Weber hätte im »Alsterhaus« in Hamburg übrigens noch länger gewartet; aber da spielte, wie er gestern berichtete, seine Frau nicht mehr mit.
Nun hat ein Gerhard Weber andere Möglichkeiten der Reaktion als Otto Normalkunde. Der Haller Modemacher entschloss sich einfach, selbst mit einem Teil seines Geschäftes zum Händler zu werden. Mit den »Houses of Gerry Weber« setzte er sich mit an die Spitze der so genannten »Vertikalisierung«.
Vorbei ist die Zeit, da immer einer die Produkte lieferte und der andere sie verkaufte. Kann sein, dass der Kunde früher dem unabhängigen Händler mehr vertraut hat. Heute setzt er entweder bedingungslos auf den Preis; dann hat auch der Handel keinen richtigen Spaß. Oder er vertraut auf die Kompetenz einer Marke. In diesem Fall ist er sogar bereit, für Leistung auch mehr Geld auszugeben. Der Erfolg der H & M's, Zaras, Gerry Webers, Esprits, S. Olivers und anderer Marken-Stores beweist es. Bernhard Hertlein

Artikel vom 21.02.2006