21.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentare
Atomkonflikt

Iran spielt auf Zeit


Es ist noch keine vier Wochen her, da hat sich die iranische Führung positiv über den Moskauer Kompromissvorschlag einer Urananreicherung auf russischem Gebiet geäußert. Doch geschehen ist seitdem nichts. Erst jetzt hat sich eine iranische Delegation auf den Weg nach Moskau gemacht, um diesen Vorschlag zu erörtern. Und gleichzeitig versichert der iranische Außenminister in Brüssel den Europäern, Teheran sei weiter an einem Kompromiss interessiert.
Das alles riecht wieder einmal verdächtig danach, dass die iranische Führung weiterhin auf Zeit spielt, um an das angestrebte Ziel zu gelangen. Und das heißt eindeutig: Das Land will die Atombombe.
Alle Verhandlungen sind bisher doch verpufft. Drei Jahre lang hat Europa intensiv versucht, Iran mit diplomatischen Mitteln von diesem Weg abzubringen - ohne irgendeinen Erfolg. Die europäischen Verhandlungsführer hatten in dieser Zeit nicht nur einmal das Gefühl, an der Nase herum geführt zu werden.
Die Gespräche in Moskau sind nun ein letzter Versuch, Teheran zum Einlenken zu bringen. Wenn auch diese scheitern sollten, wie soll es dann weitergehen? Der nächste Schritt führt dann vor den Sicherheitsrat. Russland und China werden aber kaum Sanktionen gegen Iran zulassen. Auch ein Grund, warum Teheran unbeeindruckt seinen Weg weitergeht. Dirk Schröder

Artikel vom 21.02.2006