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Gruppengegner ECuador

»Unser Ziel
ist das
Achtelfinale«

Sollte die FIFA einmal auf die im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubende Idee kommen, eine Fußball-Weltmeisterschaft nach Ecuador zu vergeben - der gastgebenden »Tricolor« wäre der Titel kaum streitig zu machen.


Diese These wird selbst bei den üblichen Verdächtigen wie Brasilien oder Argentinien auf Zustimung treffen - sowohl der amtierende Weltmeister als auch Maradonas Erben mussten sich Ecuador in der WM-Qualifikation geschlagen geben.
Im 2850 Meter hoch gelegenen Estadio Olimpico Atahualpa in Quito sind die Hausherren eine Klasse für sich, verdienten sich in den neun Heimspielen auf dem Weg zur WM in Deutschland 23 von 27 möglichen Punkten - diese Ausbeute wäre auch eines Weltmeisters würdig. Das Ticket indes löste das Team von Trainer Luis Fernando Suárez (45) in der Fremde, am drittletzten Spieltag mit einem 2:1 in Bolivien, im gar 3600 Meter hoch gelegen La Paz.
Da der Gipfel der Zugspitze nicht zu den offiziellen Spielorten 2006 zählt, sondern Ecuador seine Vorrunden-Begegnungen in Gelsenkirchen (gegen Polen), Hamburg (Costa Rica) und Berlin (Deutschland) auszutragen hat, ist in der Gruppe A kein Höhenflug der Südamerikaner zu erwarten. Das Suárez-Ziel heißt Achtelfinale: »Wir wollen mindestens ein Spiel mehr bestreiten als bei der WM 2002.«
Vor vier Jahren, beim WM-Debüt in Japan und Südkorea, musste sich das Team um Rekord-Nationalspieler Iván Hurtado (127) nach Niederlagen gegen Italien und Mexiko mit einem 1:0 gegen Kroatien begnügen. Neben dem Kapitän zählen Abwehrkollege Ulises de la Cruz (Aston Villa) und Top-Torjäger Agustin Delgado (Barcelona SC, 27 Tore in 64 Spielen) zu den Stützen des Teams.
Im Mittelfeld ruhen die Hoffnungen auf Jungstar Antonio Valencia. Der 20-Jährige wechselte zu Beginn des Jahres zum spanischen Champions League-Viertelfinalisten FC Villareal und ist damit einer von nur drei Legionären in Reihen des deutschen Gegners - auch ein Grund dafür, dass sich die ecuadorianische Nationalmannschaft auswärts weniger zu wehren weiß.

Ein Beitrag von
Elmar Neumann

Artikel vom 01.03.2006