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Kunden laufen davon

Streik führt bei AEG zu Absatzeinbruch


München (dpa). Die Proteste der Nürnberger AEG-Mitarbeiter gegen die geplante Werksschließung führen bei dem Hausgeräte-Hersteller nach einem Bericht des Magazins »Focus« zu drastischen Umsatzeinbrüchen. Demnach ist in den deutschen Elektro-Fachmärkten der Verkauf des in Nürnberg gefertigten AEG-Sortiments - Waschmaschinen, Geschirrspüler und Trockner - inzwischen um gut ein Drittel eingebrochen.
Entscheidend seien die Sorge um eventuelle Ersatzteile und Lieferengpässe als Folge des Streiks. »Kunden unterscheiden nicht zwischen Verlagerung und Geschäftsaufgabe«, heißt es in Fachhandelskreisen. Patriotische Gründe wegen des Jobabbaus würden nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Seit der schwedische Electrolux-Konzern am 12. Dezember das Aus für das Nürnberger AEG-Werk bis Ende 2007 verkündete, hat die Belegschaft nur noch an sechs Tagen gearbeitet. Offiziell befinden sich die 1750 Beschäftigten des Nürnberger Werks seit 20. Januar im Streik, die Kollegen in den Logistikzentren Nürnberg und Dormagen legten die Arbeit eine Woche später nieder.
Die Hoffnungen der Beschäftigten ruhen nun auf der für heute angesetzten sechsten Verhandlungsrunde.

Artikel vom 20.02.2006