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Daten von mehr als 200 EC-Karten ausgespäht

Kriminelle bringen Lesegerät am Geldautomaten der Commerzbank an - Kripo sucht Zeugen


Bielefeld (hz). Tatort, Tattage und Tatobjekt waren perfekt gewählt: Am vergangenen Wochenende, vom Abend des 10. Februars bis zum Nachmittag des 13. Februars, haben unbekannte Kriminelle ein Lesegerät zum Ausspähen fremder EC-Kartendaten an Bielefelds zentralem Ort, dem Jahnplatz, angebracht. Polizeiangaben zufolge gaben mehr als 200 Menschen Kontodaten und Geheimzahlen (PIN) preis, als sie den Geldautomaten der Commerzbank am Jahnplatz benutzten.
Fast vier Tage lang fiel das keinem auf. Denn zum einen passte das Lesegerät offenbar perfekt zur Optik des Automaten, zum anderen wurde trotz des Vorsatzes am Karteneinzugschlitz Bargeld an die Kundschaft ausgezahlt.
Von den erbeuteten EC-Kartendaten fertigen die Kriminellen nun wahrscheinlich Dubletten an. Polizeisprecher Michael Waldhecker: »Es wird eine gefälschte EC-Karte mit in Bielefeld ausgespähten Daten eingesetzt.«
Um den Betrug an Tankstellen-, Supermarkt- und Kaufhauskassen zu verhindern, hat die Commerzbank Bielefeld sofort die EC-Karten ihrer Kunden sperren lassen, berichtete Banksprecher Dirk Kärgel. Er riet daher auch allen anderen Nutzern des Geldautomaten vom Jahnplatz, ihre Hausbanken vom Betrug zu informieren.
Von den Tätern fehlt jede Spur. Die Polizei weiß noch nicht einmal, wie das Datenlesegerät aussah. Zeugenhinweise ans Kommissariat 13, Tel.: 54 50.

Artikel vom 18.02.2006