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Dopingrazzia
in der Nacht

»Ösis« unter Verdacht

Turin (dpa). Mit einer spektakulären Polizei-Razzia im Quartier der österreichischen Biathleten und Langläufer ist bei Olympischen Spielen ein neues Kapitel der Doping-Bekämpfung eröffnet worden.

Während rund 30 Carabinieri Häuser und Bewohner durchsuchten, wurden zehn Athleten von Kontrolleuren des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bei dieser beispiellosen Parallelaktion von Sport und Staat zum Doping-Test verpflichtet. »Das ist ein sehr gutes Beispiel von Arbeitsteilung«, sagte gestern IOC-Vizepräsident Thomas Bach. »Das IOC kommt an die Athleten, und die Behörden kümmern sich um die, auf die wir keinen Zugriff haben.«
Schock und Empörung herrschten im Olympiateam der Österreicher, die von der Durchsuchung am Samstagabend zwischen 19.30 und 24 Uhr völlig überrascht wurden. »Es war wie ein schlechter Film«, sagte Markus Gandler, Technischer Direktor des österreichischen Ski-Verbandes (ÖSV).
Zweifel, dass möglicherweise im Quartier der Österreicher etwas verborgen wurde, schürte die italienische Sportzeitung »Gazetta dello Sport«. Sie berichtete, dass ein Sportler einen Beutel mit Spritzen und Substanzen aus dem Fenster geworfen habe. Der Beutel sei sichergestellt worden und der Inhalt werde untersucht.

Artikel vom 20.02.2006