25.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schalke und HSV
polieren die
Bilanz etwas auf

Liga wieder im Achtelfinale dabei

Hamburg (dpa). Nach zwei blamablen Jahren im UEFA-Pokal haben der Hamburger SV und der FC Schalke 04 die deutsche Bilanz wieder etwas aufpoliert. Zum ersten Mal seit der Spielzeit 2002/2003 ist die Bundesliga wieder im Achtelfinale des von Franz Beckenbauer einst »Cup der Verlierer« genannten Wettbewerbs vertreten.
Die Hoffnung auf die Verteidigung des auch zum Erhalt der drei Champions-League-Plätze wichtigen fünften Platzes in der Fünfjahreswertung des europäischen Verbandes konnte damit aufrecht erhalten werden.
Doch insgesamt kann das Abschneiden der deutschen Vereine nach dem Scheitern von Hertha BSC und dem VfB Stuttgart in der Zwischenrunde sowie dem Erstrunden-Aus von Bayer Leverkusen und des FSV Mainz 05 nur bedingt zufrieden stellen.
In Hertha und Stuttgart scheiterten nun ausgerechnet die beiden Teams, die im Februar 2003 als letzte deutsche Vertreter im Achtelfinale des UEFA-Cups vertreten waren. Zur Situation bei den krisengeschüttelten Berlinern passt es nur zu gut, dass nach der 0:2-Niederlage bei Rapid Bukarest erstmals ein deutscher Club gegen eine rumänische Mannschaft aus dem europäischen Wettbewerb flog.
»Ich wünsche Rapid den UEFA-Pokalsieg, damit wir wenigstens sagen können, wir sind gegen den Gewinner ausgeschieden«, sagte Hertha-Trainer Falko Götz nach der erneuten Pleite seiner Elf. Dass der Wunsch seines Berliner Kollegen in Erfüllung geht, wird HSV-Trainer Thomas Doll verhindern wollen. Nach dem 2:0 (beide Treffer erzielte Kapitän Daniel van Buysten) gegen den Schweizer Erstligisten FC Thun treffen die Hamburger am 9. und 16. März auf den Hertha-Bezwinger.
»Bukarest wird ein schwerer Gegner. Wenn eine Mannschaft zwei Mal Hertha BSC schlägt, weiß man, was einen erwartet«, sagte Doll. Der Coach will jetzt mit seinem Team an jene Fußball-Festtage anknüpfen, mit denen der Verein in der Hinrunde seine Fans begeistert hatte: »Wir können stolz sein auf das, was hier wächst. Und wir sind noch lange nicht am Ende des Weges.« Ein Lichtblick: Rafael Van der Vaart war langer Verletzungspause wieder dabei.
Ebenso wie Hertha verpasste auch der VfB Stuttgart die erhoffte Wende. Dennoch machten die Verantwortlichen des schwäbischen Bundesligisten trotz des bitteren Ausscheidens beim FC Middlesbrough einen Aufwärtstrend aus. »Wir sehen so langsam wieder den alten VfB, so wie ich ihn kenne«, sagte Verteidiger Markus Babbel. »Auf dem lässt sich aufbauen«, sagte Trainer Armin Veh nach dem 1:0-Sieg, der nach der 1:2-Hinspielniederlage aber nicht fürs Weiterkommen reichte. Den Treffer des Tages hatte Christian Tiffert schon in der 13. Spielminute erzielt.
Dagegen ist der FC Schalke 04 fast im Schongang erstmals seit der Saison 1997/98 wieder in die Runde der letzten 16 eingezogen. Dort trifft der Cupgewinner von 1997 - der einzige frühere Sieger, der noch im Wettbewerb vertreten ist - auf US Palermo. Beim 3:0 gegen Espanyol Barcelona war Kevin Kuranyi nach seiner Nichtnominierung für das Länderspiel gegen Italien der gefeierte Mann. »Ich musste reagieren. Ich glaube, dieses Tor war genau die richtige Anwort«, sagte Kuranyi, der das 1:0 selbst erzielte und das 2:0 von Schalkes neuem Europapokal-Rekordtorschützen Ebbe Sand (10 Treffer) vorbereitete. Der Brasilianer Lincoln stellte mit einem sehenswerten Freistoß den Endstand her.
Insgesamt sind Teams aus neun Ländern in der Runde der letzten 16 vertreten. Italien (AS Rom, Udinese Calcio, US Palermo) und Frankreich (RC Straßburg, Olympique Marseille, OSC Lille) stellen mit jeweils drei Teams das größte Kontingent. Mit Rapid und Steaua Bukarest stehen gleich zwei rumänische Vereine im Achtelfinale.

Artikel vom 25.02.2006