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Bella Italia: Alto Adige

Armin Zöggeler, Carolina Kostner, Gerhard Plankensteiner - viele italienische Olympia-Teilnehmer kommen aus Alto Adige, wie die Italiener Südtirol nennen. Für Aufregung sorgte Rennrodler Gerhard Plankensteiner mit seiner Äußerung, er kenne die italienische Nationalhymne nicht. Zwar korrigierte er sich später - doch die Angelegenheit wirft ein Schlaglicht auf die schwierigen Beziehungen zwischen Alto Adige und »Restitalien«.
Südtirol liegt südlich des Brennerpasses und ist die nördlichste Provinz Italiens. Bis Ende des Ersten Weltkrieges gehörte sie zu Österreich. Diktator Benito Mussolini versuchte, mit der Politik der »Italianisierung« endgültig neue Fakten zu schaffen: Die deutsche Sprache wurde an den Schulen verboten, deutsche Städtenamen abgeschafft, Tausende Menschen aus dem Süden angesiedelt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann der Provinz Trentino-Alto-Adige weitgehende Autonomie eingeräumt. Auf Ämtern gilt Zweisprachigkeit, finanziell wird die Region von Rom begünstigt, durch den Tourismus' ist sie zu einer der reichsten Italiens geworden.
Experten sprechen von einem Modellfall des friedlichen Zusammenlebens. Doch Spannungen gibt es immer wieder, wie der »Fall Plankensteiner« zeigt.

Artikel vom 21.02.2006