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Oliver Kahn
stellt sich
selbst auf

Test abgebrochen

München (dpa). Endlich wieder Champions League: Nach der Langeweile im Bundesliga-Titelkampf fiebert der FC Bayern München dem ersten großen Fußball-Abend im WM-Jahr entgegen.

Nationaltorhüter Oliver Kahn will für das Giganten-Duell gegen den Vorjahresfinalisten AC Mailand sogar über die Schmerzgrenze gehen und in dem Achtelfinal-Hinspiel trotz einer schweren Oberschenkel-Prellung spielen. Der 36-jährige Kapitän stand schon gestern beim nicht-öffentlichen Abschlusstraining wieder kurz im Tor, musste den Belastungstest aber vorzeitig wegen zu starker Schmerzen im verletzten Bein abbrechen.
Die endgültige Entscheidung über Kahns Mitwirken wird erst heute Abend (20.45 Uhr/SAT.1 und Premiere) kurz vor Spielbeginn nach dem Aufwärmen fallen. Und Trainer Felix Magath überlässt dabei seinem Kapitän das letzte Wort. »Ich kann nicht in seinen Körper hineinschauen. Aber wenn Oliver sagt, er traut sich einen Einsatz zu, dann werde ich ihn auch aufstellen.« Oder so: Er stellt sich dann selbst auf.
Kahns unbedingter Wille, dabei zu sein, zeigt die Entschlossenheit der Bayern-Profis, fünf Jahre nach dem Titelgewinn endlich wieder etwas Großes in der Champions League erreichen zu wollen. »Wir wollen dahin, wo der AC Mailand letzte Saison war. Die Mannschaft brennt. Wir sind optimistisch, eine Runde weiterzukommen«, erklärte Magath zuversichtlich.
Die medizinische Abteilung arbeitet seit Sonntag mit aller Kraft daran, Kahn bis zum Anpfiff fit zu bekommen. »Ein Ausfall von Oliver wäre ein Handicap, gerade von der Persönlichkeit her«, sagte Magath, der allerdings auch »vollstes Vertrauen« in Ersatzkeeper Michael Rensing (21) setzen würde. Schwerstarbeit für Kahn oder Rensing erwartet der Coach ohnehin nicht. »Ich sehe eher uns im Vorwärtsgang als Mailand.«

Artikel vom 21.02.2006