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Festumzug der
Jecken mit Ross
und Tanzgarde

Straßenkarneval jetzt in Brackwede

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Foto)
Brackwede (WB). Das wird ein Karneval, wie ihn Brackwede noch nicht erlebt hat. Sind die Prunksitzungen seit Jahren ein Renner, kommt nun auch der »große« Straßen-Karneval in den Stadtbezirk. Erstmalig wird ein »Rosenfreitag« kreiert, mit einem bunten Umzug von der Frölenbergschule bis zum Kirchplatz. Möglich gemacht hat das die Volksbank Brackwede, die den Karnevalverein aus Delbrück nach Brackwede holt.

Fast 200 Musikanten, Reiter und Karnevalisten ziehen zusammen mit dem Brackweder Karnevalverein, Kolpingfamilie, Kindergärten und allen Brackweder Jecken über Hauptstraße und Kollostraße bis zum Kirchplatz hinter der Bartholomäuskirche. Dort gibt es einen kleinen Empfang und ein halbstündiges Programm des Karnevalvereins »Eintracht« aus Delbrück. Los geht's am Freitag, 24. Februar, um 17 Uhr ab Frölenbergschule.
Reinhard Eikel, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Brackwede und selbst begeisterter Karnevalist, nimmt die Sponsoren-Beteiligung seiner Bank an dem fröhlichen Treiben mit Humor: »Auch wenn die Wirtschaft noch so leiert, Karneval wird doch gefeiert!« Und der Banker hofft natürlich, dass auch Petrus mitspielt. »Derartige Veranstaltungen sind immer vom Wetter abhängig.« Der Mann, dessen Profession eigentlich nüchterne Zahlen sind, weiß zu feiern. »Wer nicht genießen kann, ist nicht genießbar.«
Zunächst hatten alle an einen Scherz geglaubt, als beim »Brackweder Frühling 2005« bei einigen Lokalpolitikern und Unternehmern die Idee aufkam, den Delbrücker Karnevalverein für eine Teilnahme an den tollen Tagen in Brackwede zu gewinnen. Zumal Reinhard Eikel aus Delbrück, der Karnevalshochburg im Kreis Paderborn, kommt und über gute Kontakte zu den Delbrücker Karnevalisten, einem der ältesten Vereine im westfälischen Karnevalsbund, verfügt. Und so fiel der Gedanke schnell auf fruchtbaren Boden. Da der Karnevalsfreitag in den Terminbüchern beider Vereine noch offen war, wurde die Zusammenarbeit prompt besiegelt.
Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz, früher selbst einmal Präsident des Brackweder Karnevalvereins (BKV), lobte »den guten Draht zur Volksbank Brackwede«. Die sei auch beim Sponsoring zur 850-Jahr-Feier immer erste Adresse gewesen. Und in Bezug auf den traditionsreichen Straßenkarneval in Delbrück meinte BKV-Präsident Claus Spilker: »Hier in der Diaspora Brackwede machen wir zwar auch einen recht ordentlichen Karneval, doch wir können bestimmt noch von den Profis lernen.« Und er freute sich auch auf eine längerfristige freundschaftliche Verbindung zu den Delbrückern. »Die jetzt entstandenen Kontakte müssen wir pflegen.«
Der Volksbank-Chef lobte die unbürokratische Zusammenarbeit mit Bezirksverwaltung und Bezirksvertretung. »Die haben sich von der besten Seite gezeigt, uns mit Begeisterung unterstützt. Längst keine Selbstverständlichkeit. Das spricht aber für den Geist in diesem Stadtbezirk.« Und die Volksbank sei sicher, »dass dieser Karnevalsempfang eine schöne Bereicherung des hiesigen kulturellen Angebotes ist und zur Attraktivität des Stadtbezirkes Brackwede beiträgt.« Die Volksbank Brackwede sei eben mehr als nur regionaler Finanzdienstleister. »Wir sind eng mit den hier lebenden Menschen verbunden. Als klares Bekenntnis für unsere Region ist es uns deshalb immer wieder eine angenehme Pflicht, uns aktiv am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen.« Durch die Förderung der Kunden und Mitglieder unterscheide man sich klar von den rein Gewinn orientierten Geschäftsbanken. »Hier kennt man sich und spricht auf gleicher Augenhöhe«, begründete Reinhard Eikel die Unterstützung der Volksbank für den Karnevalverein Brackwede. Und warb auch für die Delbrücker Narren. »Zum traditionellen Kinderumzug am Sonntag und zum großen Rosenmontagsumzug mit einer Länge von drei Kilometern tummeln sich etwa 100 000 Menschen in der Stadt.«
Übrigens: Für die dreistündige Prunksitzung des BKV am Freitag, 24. Februar, 19.30 Uhr in der Aula des Brackweder Gymnasiums - hier geben auch die Delbrücker ein Gastspiel - sind noch einige Karten zu bekommen, im Vorverkauf im Schuhhaus Pogatzki, Hauptstraße 125 oder an der Abendkasse. Preis 13 Euro, Gruppen ab fünf Personen 11 Euro.

Artikel vom 18.02.2006