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Vergewaltigungs-Urteil empört


Rom (dpa). Ein Urteil wegen einer Vergewaltigung hat in Italien für Diskussionen und Proteste gesorgt: Das Kassationsgericht in Rom hatte einem Mann mildernde Umstände zuerkannt, weil sein minderjähriges Opfer keine Jungfrau mehr war. Die Folgen sexueller Gewalt seien als geringer einzuschätzen, wenn das Opfer zuvor bereits sexuellen Kontakt mit anderen Männern hatte, entschieden die Richter. Bei dem Fall ging es um einen 40-Jährigen, der seine 14 Jahre alte Stieftochter unter Gewaltandrohung zum Sex gezwungen hatte.
Diese sei »sexuell weit erfahrener gewesen, als man es von einem Mädchen ihres Alters erwarten kann«, erklärten die Richter.
Vereinigungen, Politiker und Anwälte protestierten gegen die Entscheidung. Das Urteil verletze die Menschenrechte und die Würde einer Minderjährigen

Artikel vom 20.02.2006