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»Requiem« erntet
viel Anerkennung

Berlinale: Sandra Hüller beeindruckt

Berlin (dpa). Der letzte deutsche Beitrag im Berlinale-Wettbewerb ist am Freitag vom Publikum mit anerkennendem Applaus aufgenommen worden. In »Requiem« erzählt Regisseur Hans-Christian Schmid (»Lichter«) von einem spektakulären Fall einer Teufelsaustreibung mit tödlichem Ausgang.

Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Anfang der 70er Jahre meint eine in Süddeutschland lebende Frau, vom Teufel besessen zu sein und unterzieht sich einem Exorzismus. Das Publikum zeigte sich besonders beeindruckt von Hauptdarstellerin Sandra Hüller, die sehr souverän agiert und in dem Film ihre erste Hauptrolle spielt.
Vier deutsche Filme konkurrierten dieses Mal im offiziellen Wettbewerb um den Goldenen Bären. Matthias Glasner zeigte das Vergewaltiger-Drama »Der freie Wille«, Valeska Grisebach die Liebesgeschichte »Sehnsucht« und Oskar Roehler die Romanverfilmung »Elementarteilchen«. An diesem Samstag kürt die internationale Berlinale-Jury unter Vorsitz der britischen Schauspielerin Charlotte Rampling den Sieger des Goldenen Bären für den besten Film.
Preise in Silber gibt es für die beste Regie, die beste Darstellerin und den besten Darsteller, Filmmusik und »eine herausragende künstlerische Leistung«. Außerdem wird ein »Großer Preis der Jury« verliehen.
Gefertigt werden die Bären mit den erhobenen Tatzen in der Bildgießerei Noack in Berlin-Friedenau - wie seit Beginn des Festivals 1951. Diese bekommt kurz vor der Verleihung ein Schreiben mit den Gewinner-Namen, die dann im Sockel eingraviert und streng geheim gehalten werden. In jeder der etwa vier Kilo schweren Bronze-Figuren stecken etwa 25 bis 30 Arbeitsstunden. Entworfen hat das Maskottchen die Bildhauerin Renée Sintenis (1888-1965). Die Ur-Version, die etwas tollpatschiger aussieht, wurde bis 1959 gefertigt. Seit den 60er Jahren hebt der Bär die linke Tatze und macht eine schlankere Figur. Der gleiche Petz steht im Großformat auch im Süden und Norden Berlins an der Autobahn und winkt.

Artikel vom 18.02.2006