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Versöhnung in Berlin

Streit um Karnevalsrede von Friedrich Merz beendet

Von Uwe Koch
Bielefeld/Berlin (WB). CDU-Politiker Friedrich Merz und die Bielefelder Sekretärin Monika Rieboldt haben sich versöhnt: Während eines Treffens in Berlin sind die Differenzen um die Aachener Karnevalsrede ausgeräumt worden. Friedrich Merz will sogar einen »großzügigen Geldbetrag« an Unicef spenden.

Gemeinsam mit ihrem Bielefelder Rechtsanwalt Henning Hamann aus der Kanzlei Steinhüser, Sievert, Werner und Hamann war Monika Rieboldt schon am Donnerstag nach Berlin gereist: Auf Einladung von Friedrich Merz, der seinen Gästen zunächst den Hotelaufenthalt für eine Nacht spendierte. Der Politiker hatte auch einiges gut zu machen. Am vergangenen Sonnabend hatte Merz anlässlich der Verleihung des »Ordens wider den tierischen Ernst« an ihn eine Rede gehalten, deren geistige Urheberin eben die Bielefelder Sekretärin war.
Schon 2003 hatte Monika Rieboldt den satirischen Text über Deutschlands Zukunft - sie ließ im Jahr 2009 ein fiktives Interview mit dem Bundeskanzler führen - in einem Internetportal veröffentlichen. Passagen daraus hatte Friedrich Merz zum Teil wörtlich übernommen.
Nach einer ersten Entschuldigung lenkte Merz nach einem Gespräch mit Rechtsanwalt Henning Hamann ein. Am Freitag folgte das Treffen im Berliner Jakob-Kaiser-Haus der CDU: »Das ist etwas unglücklich gelaufen«, gab Merz zu, der nun an der Urheberschaft der Bielefelderin keinen Zweifel mehr ließ. Kapital wollte Monika Rieboldt aus dem Fauxpas nicht schlagen, im Gegenteil: Friedrich Merz will, so Henning Hamann, »einen ordentlichen und großzügigen Betrag« an die Kinderhilfsorganisation Unicef spenden.
Und der Bielefelderin stellte er eine weitere Zusammenarbeit in Aussicht: Wenn Friedrich Merz im kommenden Jahr für den künftigen Ordensritter die Laudatio halten wird, soll Monika Rieboldt ihm als Co-Autorin der Rede zuarbeiten.
Die Höhepunkte der Karnevalssitzung mit Friedrich Merz am vergangenen Samstag zeigt der Sender Phoenix am Samstag (18. Februar) um 22.15 Uhr in einer einstündigen Zusammenfassung.

Artikel vom 18.02.2006