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Mord: Anwalt
will Freispruch


Brakel/Göttingen (WB/itz). Im Prozess um den Mord im Solling vor dem Schwurgericht Göttingen hat am Freitag Rechtsanwalt Dr. Holger Rostek einen Freispruch gefordert. Der Angeklagte Dirk M. (41) aus Holzminden habe den Brakeler Lastwagenfahrer Burkhard P. nicht erschossen, stellte Rostek klar. Nach Aussage des Angeklagten soll dessen Freund, ein Stahlbauschlosser aus Holzminden, den Mord im Alleingang begangen haben. Der Prozess habe gezeigt, so Rostek, dass es »vernünftige Zweifel« an der Schuld seines Mandanten gebe.
Rostek kritisierte die Staatsanwaltschaft. Sie habe es seit Prozessbeginn im Oktober 2004 versäumt, dass gegen den beschuldigten Stahlbauschlosser Haftbefehl erlassen wurde. Ebenfalls nahm er in seinem Plädoyer die Mordkommission »Holz« ins Visier. Nach der Festnahme seines Mandanten habe sie ihre Ermittlungen ausschließlich auf Dirk M. konzentriert und völlig ausgeblendet, dass auch ein anderer den Mord begangen haben könnte. Wie berichtet, hatte der Staatsanwalt für Dirk M. eine lebenslange Haftstrafe gefordert. Das Urteil wird das Schwurgericht am Rosenmontag, dem 27. Februar, verkünden.

Artikel vom 18.02.2006