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»Zug um Zug« zum Thriller-Autor

Bielefelder Jurist Andreas Hoppert veröffentlicht seinen vierten Krimi


Bielefeld (bp). Andreas Hoppert (42) ist zum Serien-Schreiber geworden: Der Bielefelder, von Beruf Richter am Sozialgericht in Detmold, veröffentlicht Ende des Monats seinen vierten Krimi. Nach »Der Fall Helms«, »Erbfall« und der »Medwedew-Variante« kommt jetzt »Zug um Zug«. Der - mitunter tragische - Held Marc Hagen spielt erneut die Hauptrolle. Und auch Krimi Nr. 4 spielt vor allem in Bielefeld.
Die Idee, »Zug um Zug« zu schreiben, kam Andreas Hoppert bei der Lektüre eines Thrillers, in dem es um einen überheblichen Angeklagten in einem Mordfall ging. Obwohl alle Indizien gegen ihn sprachen, war er sicher, nicht verurteilt werden zu können. Hoppert, selbst leidenschaftlicher Krimi-Leser: »Der Charakter hat mich dermaßen interessiert, dass ich auch etwas in der Art probieren wollte.«
Und davon handelt »Zug um Zug«: Die Bielefelder Rechtsanwaltskanzlei Irene von Kleist kann sich ihre Mandanten nicht aussuchen. Die Chefin trinkt, und der einzige Angestellte Marc Hagen ist wegen Betrugs vorbestraft und hat keine Zulassung als Anwalt. Trotzdem wendet sich Hasso von Neuendorff ausgerechnet an diese Kanzlei, als ihm Wilderei vorgeworfen wird. Marc Hagen gelingt es tatsächlich, das Beste für seinen Mandanten herauszuholen. Doch wenige Monate später benötigt der Blaublütige erneut juristischen beistand. Diesmal lautet die Anklage auf Mord . . .
Zum Schreiben sei er gekommen, weil er Krimis einfach möge, erzählt Andreas Hoppert. Er streitet jedoch vehement ab, dass sein Beruf als Jurist etwas - oder zumindest sehr viel - damit zu tun habe: »Auch wenn überproportional viele Juristen Schriftsteller werden.« Zudem habe er seit zwei Jahrzehnten mit Strafrecht und Strafprozessrecht nichts mehr zu tun. Es sei ihm ein Vergnügen gewesen, sich wieder in diese Rechtsgebiete einzuarbeiten: »Ich habe zahllose Stunden in der Bielefelder Uni-Bibliothek mit der Lektüre von Kommentaren und Lehrbüchern verbracht.«
Andreas Hoppert räumt ein, dass sein Held Marc Hagen »praktisch« sein Alter Ego sei. Hoppert: »Ich bewundere Menschen, die sich mit all den damit verbundenen Risiken und Schwierigkeiten selbständig machen.«
»Zug um Zug« erscheint im Grafit-Verlag und kostet 9,95 Euro.

Artikel vom 18.02.2006