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Arznei-Sparpaket entlastet Kassen

Keine Zuzahlung mehr auf besonders preisgünstige Präparate


Berlin (Reuters). Die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente dürfen von April an für zwei Jahre nicht steigen. Der Bundestag verabschiedete am Freitag in Berlin mit den Stimmen der großen Koalition ein Sparpaket, mit dem die gesetzlichen Krankenkassen bei den Ausgaben für Arzneimittel um 1,3 Milliarden Euro pro Jahr entlastet werden sollen. Zu den Maßnahmen gehört auch ein Verbot von Naturalrabatten der Pharmaindustrie an Apotheker in Form von Gratispackungen. Zudem werden Ärzte, die zu viele und zu teure Medikamente verschreiben, mit einem finanziellen Abschlag belangt.
Die Krankenkassen erhalten die Möglichkeit, bestimmte besonders preisgünstige Medikamente komplett von Zuzahlungen auszunehmen. Damit sollen Patienten dazu gedrängt werden, sich ein möglichst billiges Präparat verschreiben zu lassen. Bisher müssen die Versicherten mindestens fünf Euro aus eigener Tasche zahlen. Die Kassen müssen gemeinsam entscheiden, für welche Arzneien die Zuzahlungsbefreiung gelten soll.
Durch eine Bonus-Malus-Regelung soll der einzelne Arzt stärker für die Kosten und die Menge seiner Verordnungen in Verantwortung genommen werden. Überschreitet er die auf einen Wirkstoff bezogenen durchschnittlichen Therapiekosten um zehn Prozent, muss er einen finanziellen Abschlag hinnehmen.

Artikel vom 18.02.2006