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Harry Potter und die Buschkampschule

Kinderreporter gehen am Sonntag im Bürgerfunk auf Sendung - ein Quiz zum Abschluss

Von Annemargret Ohlig
Senne (WB). Was hat Harry Potter mit Kindern und Lehrern der Buschkampschule zu tun? Schulleiter waren ebenfalls einmal jung - haben sie sich, als sie Schüler waren, auch verliebt?

Diesen beiden und vielen anderen Fragen sind zwölf Schülerinnen und Schüler der Senner Grundschule nachgegangen. Mit einem hörbaren Ergebnis: Zwei Sendungen für das »Kinderradio Kurzwelle« sind entstanden - mit einem Quiz zum Abschluss.
Am Sonntag, 19. Februar, ist es nun soweit: Die Kinderreporter gehen im Bürgerfunk auf Sendung und beantworten dabei - siehe oben - alle Fragen, stellen ihre Schule vor und umrahmen das Ganze mit angesagter Lieblingsmusik. Ausgestrahlt werden die Sendungen in der Zeit von 18.04 Uhr bis 19.56 Uhr auf den UKW-Frequenzen 98,3 und 97,6.
Auf eine Frage - Wie kam es zum Projekt »Kinderradio Kurzwelle« an der Buschkampschule? - gibt es allerdings schon an dieser Stelle eine Antwort. Seit Anfang dieses Schuljahres steht jeden Mittwochnachmittag der Medien-Bulli des Bielefelder Jugendrings e.V. für eineinhalb Stunden auf dem Schulhof.
Ungeduldig wird er von der kleinen Gruppe Dritt- und Viertklässler erwartet. Die Jungen und Mädchen haben sich im Rahmen der Offenen Ganztagsschule für das Radioprojekt als Nachmittagskursus entschieden. »In der Jugendarbeit bieten wir Medienarbeit regelmäßig an«, sagt Erik Schumann, Medienpädagoge beim Bielefelder Jugendring. Aber ein solcher Kursus, wie dieser mit den Schulkindern in der Offenen Ganztagsschule, sei bisher einmalig für Bielefeld.
Gleichwohl hatten die Dritt- und Viertklässler von Anfang an keine Berührungsängste, wenn ihnen Erik Schumann und seine Kollegin, die Medienpädagogin Sabine Köhn, Mikrofon und Mini-Disk-Aufnahmegeräte, Schneideplätze an Laptops und ähnlich wichtiges Rundfunk-Handwerkszeug erklärten und den Gebrauch zeigten. Im Gegenteil.
»Ich wollte schon immer gern ins Radio«, begründet der zehnjährige Jonas seine Entscheidung für das Radioprojekt. Jetzt hatte er die Möglichkeit. Und Niklas (8) gefällt es gut, dass er andere Leute, besonders seinen Schulleiter Heinrich Behrens, so richtig »ausquetschen« kann.
»Interviewen nennt man das«, erklären die Kinder. Nicht nur den Schulleiter haben sie in den vergangenen Monaten nach allen Regeln der Radiokunst befragt. Auch Hausmeister Wolfgang Ziemens und Udo Stötzel, Vorsitzender des Fördervereins Buschkampschule, oder Eltern wurden vors Mikrofon geholt. Dabei wurde nach Schulstreichen gefragt, an denen die heutigen Erwachsenen damals als Schüler ihren Spaß hatten oder nach Lieblingsfächern. Aber auch, was das beste an der Buschkampschule ist.
Das Ergebnis der Mittwochsarbeit der vergangenen Monate kann sich buchstäblich hören lassen. Davon sind nicht nur die beiden Betreuer Erik Schumann und Sabine Köhn überzeugt, sondern auch die Nachwuchs-Reporter, -Moderatoren, -Musikredakteure oder -Cutter. Ein bisschen aufgeregt sind sie, so kurz vor dem Ausstrahlungstermin, dennoch. Was sie sich für Sonntagabend wünschen? Ganz, ganz viele Zuhörer bei ihrem »Kinderradio Buschkampschule«.

Artikel vom 18.02.2006