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Die Kraft der
Keime und
des Windes

Junge Forscher aus der Marienschule

Von Elke Wemhöner
und Bernhard Pierel (Foto)
Schildesche (WB). Wer hat sich nicht schon mal über die Kraft gewundert, die starke Baumwurzeln entwickeln, die Mauer- oder Hausfundamente schädigen oder gar zerstören können. Doch auch eine keimende Bohne kann einiges bewegen. Maria-Bernadette Riedl und Jana Decker-Rehrmann haben in ihren Experimenten für den Wettbewerb »Jugend forscht« noch mehr herausgefunden.

Von der Marienschule gehen heute zwei Gruppen ins Rennen; beide im Fach Biologie. Lehrer Hermann Hegmann wird seine Schützlinge in der Sparkasse Herford besuchen und natürlich die Siegerehrung abwarten.
Die eindrucksvollen Versuche von Maria-Bernadette Riedl und Jana Decker-Rehrmann im stabilen Einmachglas sind ein Hingucker: Der Bohnenkeimling hat die Abdeckplatte mit dem Sandgewicht einfach hochgeschoben und sich seinen Weg zum Licht gebahnt. Die Erbse - vom Start weg zarter - hielt bei fünf Gramm Gewicht gut mit, hatte bei 11,5 Gramm allerdings mehr Mühe. Und die Kressekeimlinge - trotz zahlenmäßiger Überlegenheit - scheiterten selbst an fünf Gramm und versuchten sich im Wurzelbereich Platz zu verschaffen.
Die Keimversuche waren für die beiden Zwölfjährigen eine spannende Angelegenheit, die sie selbst richtig gepackt hat. Natürlich gab es auch eine Durststrecke, zumal Mitstreiterin Jana zwischendurch krankheitsbedingt ausfiel. Aber das Ergebnis zählt, und das Datenmaterial ist so umfangreich, dass die beiden es in Tabellen und Grafiken aufbereitet haben.
Hauptsächlich aus Zahlen besteht auch das Ergebnis der Experimente, die Laura Schünemann, Melina Greulich und Lena Stüwe (alle zwölf) rund um die Pusteblumen durchgeführt haben. Genauer gesagt, um den markanten Samenstand mit seinen einzigartigen Flugvorrichtungen. Kleine Kinder mögen von den fallschirmartigen Flugobjekten fasziniert sein, doch das Mädchen-Trio ging das Ganze wissenschaftlich an. Gibt es beim Samenflug einen Zusammenhang zwischen von Lufttemperatur und Windstärke? Es gibt ihn: Die mit Hilfe eines Föns durchgeführten Versuchsreihen haben bewiesen, dass auch Wärme wichtig für einen erfolgreichen, also weiten Samenflug ist. Bei Fönstärke 2 wurden Weiten von 2,80 Metern erreicht.
Das junge Forscher-Trio hatte unter erschwerten Bedingungen zu arbeiten. Denn als das Projekt so richtig in Schwung gekommen war, gingen ihnen die Materialien - sprich: die Pusteblumen - aus. Und jetzt im Winter ist es mit Anschauungsmaterial für die Präsentation natürlich recht schwierig. Aber die drei sind ja gewitzt - eine täuschend echt aussehende künstliche Pusteblumen gibt zumindest optisch einen Eindruck von ihren Untersuchungen.

Artikel vom 18.02.2006