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Zur Sache

Leider ist es schon so, dass man kaum noch aufschreckt, wenn wieder einmal die Kunde von einem Dopingfall die Runde macht. Ein Positivtest bei Olympia - das kennen wir schon, das bleibt auch so, das kommt immer wieder vor.
Auch der Ablauf ist meistens gleich. Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses spricht der Athlet - und redet sich manchmal um Kampf um Kragen. Kann alles nicht sein. Weiß nicht, warum. Da muss doch einer gepfuscht haben. Alle möglichen Szenarien werden zur Entlastung vorgebracht. Bis hin zu Verschwörungstheorien, die meistens daran scheitern, dass sie keiner glaubt.
Olga Pylewa hat berichtet, dass ein Mittel zur Behandlung einer Fußverletzung Schuld sei, und das schiebt sie dann wohl auf das Konto ihrer Ärztin. Auch die angebliche Unwissenheit behandelnder Mediziner wird inzwischen gern angeführt, wenn es um die Aufklärung geht.
Der dichterischen Freiheit beim Finden von Ausreden sind dabei keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was entlastet. Der Wahrheit entsprechen muss es deswegen noch lange nicht. Friedrich-Wilhelm Kröger

Artikel vom 17.02.2006