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Neuer Anbau steht für
die Idee des Welthauses

Drei Etagen in Skulpturform - Baubeginn noch 2006

Von Hendrik Uffmann (Text und Foto)
Bielefeld (WB). Der geplante Neubau an der Paulusstraße soll die Idee des Welthauses Bielefeld verkörpern - in Form einer Skulptur und in ökologischer Bauweise. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau begonnen werden, der von der Nordrhein-Westfälischen Stiftung für Umwelt und Entwicklung mit fast 562 000 Euro gefördert wird (das WESTFALEN-BLATT berichtete).

Vorausgesetzt, das Genehmigungsverfahren ist bis dahin abgeschlossen, soll der alte Anbau im Juli abgerissen werden, so dass der Rohbau noch vor dem Winter errichtet werden kann.
Schon lange gibt es Pläne für einen Anbau an das Welthaus an der Ecke August-Bebel-/Paulusstraße. Denn der bestehende Anbau stammt aus den 20er Jahren und wird den Ansprüchen an die Nutzung nicht mehr gerecht, wie Ulrike Mann, Geschäftsführerin des Welthauses, erklärt. Die Räume sind verwinkelt, manche Treppen viel zu steil, die Verbindung zum Hauptgebäude ist um mehr als einen Meter in der Höhe versetzt, Risse in den Wänden zeugen von Bauschäden.
Nun soll das alte Gemäuer durch einen neuen Baukörper ersetzt werden, der in seiner Form an ein Ei erinnert. Auf drei Stockwerken wird er etwa 230 Quadratmeter Fläche haben und damit deutlich mehr Platz bieten als bislang, hinzu kommen nochmals fast 80 Quadratmeter Keller- und Lagerräume. Doch nicht allein die Größe ist entscheidend, sondern auch die Gestaltung, erläutert Architekt Klaus Beck, der die Pläne zusammen mit dem Architekturstudenten und langjährigen Welthaus-Mitarbeiter Sven Detering entworfen hat. »Der neue Anbau wird unter anderem barrierefrei und damit behindertengerecht sein.« Die Räume sollen wie bislang auch für Schulungs- und Seminarangebote etwa für Schulklassen, genutzt werden; die Mediothek des Welthauses, die allen Bielefeldern offen steht, wird vergrößert.
Neben der Förderung durch die Stiftung - das Geld stammt aus Einnahmen des Landes aus der Oddset-Sportwette - muss das Welthaus zusätzlich 120 000 Euro aufbringen. »23 000 Euro wollen wir durch ehrenamtliche Arbeitsstunden aufbringen. Dazu wollen wir im Sommer 2007 auch internationale Workcamps veranstalten, bei denen Jugendliche aus der ganzen Welt beim Bau mithelfen können«, erklärt Ulrike Mann. Für die restlichen 97 000 Euro sollen Sponsoren gewonnen werden.
Neben Beton und Glas, so Architekt Klaus Beck, werden auch nachwachsende Baustoffe wie Holz und Hanf als Dämmmaterial sowie Lehm zum Einsatz kommen. »Die Vielfalt soll auch das Bunte der Welt zum Ausdruck bringen - das Gebäude soll zur Botschaft des Welthauses passen.«

Artikel vom 22.02.2006