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Uni wollte
Polizei rufen

Studenten in Rektorat


Paderborn/Bielefeld (WB/ecke). Die Rektorate der beiden ostwestfälischen Universitäten Bielefeld und Paderborn sind aus Protest gegen die beschlossene Einführung von Studiengebühren weiterhin von Studierenden besetzt. Während die Jungakademiker in Bielefeld bereits seit zwei Wochen das Rektorat blockieren, halten sich an der Universität Paderborn etwa 50 Kommilitonen seit der entscheidenden Senatssitzung vom Mittwoch auf der Hauptverwaltungsetage auf.
Versuche von Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch, die Paderborner Studierenden zur Aufgabe der Blockade zu bewegen, scheiterten gestern. Ein vom ihm bis 10 Uhr befristetes Ultimatum, nach dem er die Räumung durch die Polizei anordnen wollte, ließ der Uni-Chef verstreichen. Nach getrennten Unterredungen mit zwei Polizeibeamten sowie den Sprechern der Rektorats-Besetzer verzichtete Risch bis zum Abend auf Ordnungsmaßnahmen.
Nach Aussagen von Risch sei es bei der Besetzung der Rektorats-Etage am Mittwoch durch die Studierenden zu »mehreren Fällen von Gewaltanwendung« gekommen. So sei eine Rektoratsangestellte geschubst worden. Die Studierenden entschuldigten sich für eventuelle kleinere Rangeleien und bekräftigten, ihren Protest friedlich fortsetzen zu wollen. Im Falle eines Polizeieinsatzes werde man den Anordnungen der Ordnungskräfte Folge leisten. »Sollte die Polizei nicht kommen, bleiben wir hier!«, sagte eine Demonstrantin.

Artikel vom 17.02.2006