17.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Besetzer bedrängen Rektoratsmitarbeiter

Hochschulleitung und Studierende betonen Gesprächsbereitschaft


Bielefeld (sas). Das Rektorat der Universität Bielefeld ist noch immer von Studierenden besetzt. Gestern Morgen ist es erstmals zu einer Rangelei gekommen, als sie Rektoratsmitgliedern daran hinderten, die Räume zu verlassen.
Seit gut zwei Wochen blockieren Studierende den Trakt der Hochschulleitung. Die hat sich mit der Situation arrangiert, allerdings fehlen für die Arbeit zuweilen wichtige Unterlagen.
Kanzler Hans-Jürgen Simm und zwei Mitarbeiter betraten daher gestern Morgen den Flur des Rektorates. Simm konnte sich seine Unterlagen holen, die beiden anderen wurden daran gehindert. »Als wir wieder gehen wollten, wurde uns der Weg verstellt«, erzählt Dr. Hans-Martin Kruckis. Ein Telefonat brachte Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann auf den Plan, begleitet von zwei Wachleuten. Letztere drängelten den Festgehaltenen den Weg frei, es kam zu Handgreiflichkeiten.
Eine Räumung ist für Timmermann gleichwohl keine Alternative, er will das Gespräch, sofern es nicht von vorne herein an Bedingungen geknüpft sind. Auch die Besetzer betonen, das Gespräch mit dem Rektorat zu suchen, wollen aber von ihren Forderungen - Rücktritt eben dieses Rektorates, mehr Stimmrecht im Senat und keine Studiengebühren - nicht abrücken.
Auch wenn sich »offiziell« nichts bewegt, erklärte sich die Hochschulleitung bereit, auf der Uni-Homepage ein Diskussionsforum zum Thema Studienbeiträge einzurichten. Die Besetzer gehen derweil davon aus, dass sie noch eine Weile im Rektorat bleiben werden. »Die Bereitschaft dazu ist nach wie vor groß«, sagt Idris Riahi. Auftrieb habe den Studierenden zudem gegeben, dass mittlerweile auch in Paderborn das Rektorat besetzt ist.

Artikel vom 17.02.2006