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Betapharm nach Indien verkauft

Pharmakonzern zahlt nach langem Bieterkampf 480 Millionen Euro


Neu Delhi/Augsburg (dpa). Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres hat ein indischer Pharmakonzern ein deutsches Generika-Unternehmen erworben. Nach wochenlangem Bieterkampf wurde die Augsburger Betapharm für 480 Millionen Euro an die indische Pharmafirma Dr. Reddy's verkauft, teilte Betapharm gestern mit. Mit dem bisherigen Eigentümer, der britischen Investmentgruppe 3i, sei ein Abkommen zur hundertprozentigen Übernahme unterzeichnet worden.
Betapharm ist in Deutschland mit einem Sortiment von 145 Wirkstoffen in 870 Handelsformen viertgrößter Anbieter patentfreier Arzneimittel (Generika). Der Umsatz lag nach Angaben des Unternehmens 2005 bei 186 Millionen Euro. Betapharm beschäftigt 370 Mitarbeiter. Dr. Reddy's sieht sich als zweitgrößter indischer Pharmakonzern. Das Unternehmen mit Sitz in Hyderabad beschäftigt 6000 Menschen, die im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005 einen Umsatz von 446 Millionen Dollar erwirtschafteten.
Betapharm-Geschäftsführer Wolfgang Niedermaier bezeichnete gestern in Augsburg die Übernahme als »strategische Partnerschaft« mit dem indischen Unternehmen. Die Marke »Beta« werde erhalten bleiben. Gemeinsam mit Dr. Reddy's setze Betapharm auf Wachstum und wolle auf dem europäischen Markt expandieren. Niedermaier kündigte Neueinstellungen bei dem Augsburger Unternehmen an, wenn die Übernahme durch Dr. Reddy's Ende März formal vollzogen sein werde. Im Außendienst seien bereits 42 neue Arbeitsplätze geschaffen worden.

Artikel vom 17.02.2006