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»Wer wegschaut, ändert gar nichts«


Sennestadt (mcs). Mit einer Mahnwache machte am Donnerstag die Amnesty-International-Gruppe der Sennestädter Hans-Ehrenberg-Schule auf Menschenrechtsverletzungen in Weißrussland aufmerksam. »Belarus 16« heißt die weltweite Protestaktion, die die Jugendlichen mit ihrem Engagement unterstützten.
»Dass in Weißrussland Oppositionelle verfolgt werden, die mit friedlichen Mitteln versuchen, das Regime von Diktator Lukaschenko abzusetzen, darf nicht sein«, beschreibt Betreuungslehrer Wolfgang Schulte die Motivation für die Teilnahme der Gruppe am »Tag der Solidarität mit Belarus«, der seit Dezember 2005 am 16. jedes Monats stattfindet und weltweit immer mehr Anhänger findet. Speziell die Exmatrikulation oder sogar Verhaftung von Studenten der Widerstandsbewegung »Zubr« (zu deutsch: Bison) sei auf Dauer nicht hinnehmbar.
Um ihren Protest nach außen zu tragen, hatten Dorothea Deppermann, Melanie Großeastroth, Kendra Grotz, Maria Hofemeister, Rahel van Norden und Julia Röhrer auffallende Plakate gestaltet, mit denen sie versuchten, die Aufmerksamkeit ihrer Mitschüler für »Belarus 16« zu gewinnen. Und es blieb nicht bei purer Information: In den Unterrichtspausen hatten Interessierte an einem in der Gymnasiumseingangshalle aufgebauten Stand die Möglichkeit, eine von Amnesty International initiierte Petition für mehr Demokratie in Weißrussland zu unterschreiben.
Obwohl Wolfgang Schulte und seine Mitstreiterinnen sich kurzfristig zur Durchführung der Mahnwache entschlossen haben, sind sie mit der Resonanz der Aktion zufrieden. Denn in einem Punkt sind sie sich einig: »Wenn man bei jedem Konflikt wegschaut, kann man nichts ändern.«

Artikel vom 17.02.2006