Bielefeld (WB/jm). Wenn Carl-Moritz Wagner auf die Tabellenlage der Handball-Oberliga schaut, ist immer ein bisschen ungläubiges Staunen dabei. »Nach all den Durstjahren einfach ein angenehmer Anblick. Wir genießen den Moment und tun alles dafür, diesen Moment so lange wie möglich auszudehnen«, schmunzelt der Haupttorschütze (108/14) der TSG Altenhagen-Heepen, die in der 14er Rangliste auf Position zwei geführt wird. Nach etlichen Durstjahren samt Durchreichung von der zweiten bis in die vier Liga ist die sportliche Konsolidierung in vollem Gange. »Wir haben inzwischen die Lockerheit und die Klasse erlangt, unser Niveau in etwa zu halten und auch knappe Spiele zu gewinnen. Das unbeschwerte Auftreten ist sicher ein Teil unseres Erfolges«, findet der Pharmazie-Student. Im Handballjahr 2006 hat die TSG Altenhagen-Heepen noch kein Pflichtspiel verloren. Mit HC Dortmund-Süd, drei »Miese« hinter den Bielefeldern auf Rang sechs, stellt sich Sonntag um 17.30 Uhr in der Sporthalle Heepen ein starker Gegner vor. »Wir haben bei denen mit 26:25 gewonnen. Das war eines unserer stärksten Auswärtsspiele«, erinnert sich Carl-Moritz Wagner an das Treffen in Wellinghofen. »Dortmund hat eine wirklich gute Truppe, die uns körperlich überlegen ist. Ich habe einen Mordsrespekt vor denen«. TSG-Trainer Jörg Harke schätzt, dass die Dortmunder sich morgen besonders viel vorgenommen haben. »Schließlich sind wir bislang die einzige Mannschaft, die es geschafft hat, denen eine Heimniederlage beizubringen«. Erneut sollen dem Zweiten konditionelle Vorteile ein Happyend bescheren. Harke: »Wir können am Ende immer noch zulegen. Dortmunds Defizite liegen in der Rückwärtsbewegung. Das müssen wir wieder ausnutzen«. Der 18. Spieltag hat es in sich. Mit einem Auge schielen die Bielefelder auch nach Hille, wo Spitzenreiter LIT von Handball Lemgo II gefordert wird. »Lemgo hat einen super Lauf. Ich denke, die werden LIT schlagen«, hofft Jörg Harke, nach Minuspunkten mit dem Spitzenreiter gleich ziehen zu können. Zudem nehmen sich Ferndorf und Oberlübbe gegenseitig die Punkte ab. »Wir dürfen uns keine Blöße geben. Die ersten Sieben können alle noch um den Aufstieg spielen«. Die Gäste haben ihre erfolgreichsten Werfer in Daniel Hammes (94/46) - auf seiner Seite deckt Johann-David Starck -, Dirk Maruska (86/0) und Thomas Bergfeld (69/4). Auch Sebastian Dreiszis, Björn Overkamp oder Thomas Pixberg sind gestandene Handballer. Dortmunds Coach Dirk Lohse beendet nach dieser Saison auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit und legt nach vier Jahren eine schöpferische Pause ein.
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