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Rau muss raus:
Kuceras Plus
ist die Größe

Tscheche verteidigt Arminia beim FCK

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Obwohl der Kader für ein Fußball-Bundesligaspiel nicht mehr als 18 Spieler umfassen darf, steigen heute um 8.41 Uhr 20 DSC-Profis am Bielefelder Hauptbahnhof in den Zug Richtung Kaiserslautern. Der FCK ist morgen fünfter Rückrundengegner der Arminia, die gegenüber dem 2:1 gegen Stuttgart auf zwei Positionen verändert in die Partie geht.

Sibusiso Zuma für Ioannis Masmanidis und Radim Kucera für den gelbgesperrten Markus Schuler: Trainer Thomas von Heesen hat sich auf die personellen Umstellungen quasi festgelegt. Etwas überraschend ist die angedachte Nominierung Kuceras. Denn der Tscheche soll nicht wie in der Hinrunde erfolgreich erprobt im defensiven Mittelfeld, sondern als linker Verteidiger zum Einsatz kommen. Dass Kucera diese Rolle spielen kann, ist seit seiner Zeit bei Sigma Olmütz bekannt.
Der Trainer erläutert, was Kucera (1,88 Meter) gegenüber Rau (1,76 Meter) im Kampf um einen Platz in der Anfangself den entscheidenden Vorteil verschafft: »Radim ist groß und kopfballstark. Das ist eine wichtige Komponente, weil Lautern bei Standards anfällig ist.« Zudem habe von Heesen bei Rau einen Mangel an Selbstvertrauen ausgemacht. »Wohl gemerkt: auswärts. Und gerade da brauchen wir körperliche Präsenz, um dagegen zu feuern«, sagt von Heesen, der nach wie vor an Raus Durchbruch beim DSC glaubt. »Er ist ein guter Junge, wir werden ihn irgendwie hinbekommen.«
Erste Alternative für den Fall, dass sich von Heesen wider Erwarten gegen Kucera entscheidet, ist nicht etwa Rau, sondern Petr Gabriel. Doch Achtung: Als Ex-DSC-Trainer Uwe Rapolder Gabriel vergangene Saison beim Spiel in Mönchengladbach als Linksverteidiger aufbot, scheiterte das Experiment. Und auch von Heesen sagt offen: »Petr möchte lieber in der Innenverteidigung spielen.« Hier aber sind Marcio Borges und Heiko Westermann gesetzt.
So viel zur Defensive. In der Offensive deutet sich die erwartete Hereinnahme von Sibusiso Zuma an. Zwar hat der Südafrikaner im Training noch nicht so aufgezogen, wie vor seiner Teilnahme am Afrika-Cup. Doch von Heesen weiß: »Wenn es um Punkte geht und er den Platz betritt, ist Sibusiso wie ausgewechselt.«
Nach auskurierter Sprunggelenksverletzung wird Fatmir Vata im Spiel beim Tabellenvorletzten Kaiserslautern wieder auf der Bank sitzen. »Er brennt«, berichtet von Heesen, der sich bezüglich der Besetzung der rechten Außenbahn aber auf Marco Küntzel festlegt.
Keine Chance auf einen Platz in der ersten Elf hat Artur Wichniarek. »Artur muss drauflegen, um in Rhythmus zu kommen«, fordert sein Coach. Zwei Arminen werden sogar auf der Tribüne des Fritz-Walter-Stadions Platz nehmen, vermutlich Radomir Dalovic und Tobias Rau. Thomas von Heesen erläutert den Sinn seiner »18 plus zwei-Maßnahme«: »Die jüngeren Spieler haben die Chance, auf solchen Reisen etwas zu lernen und bekommen nicht das Gefühl, außen vor zu sein. Leider kann ich nicht alle 23 mitnehmen.« Harte Zeiten für die Härtefälle: Zu Hause bleiben Massimilian Porcello, Diego Leon und Tim Danneberg, die alle am Sonntag mit der Oberliga-Reserve bei Borussia Dortmund II spielen werden, sowie Neuzugang Kamil Vacek.

Artikel vom 17.02.2006