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Berliner Offenbarungseid

Nach der Pleite: Fliegt Marcelinho aus der Elf?


Berlin (dpa). Am Tag danach bemühten sich die hilflosen Spieler und die ratlosen Chefs eines Trümmerhaufens namens Hertha BSC um Schadensbegrenzung. Der erweiterte Mannschaftsrat tagte mit Trainer und Manager über zwei Stunden, weitere Krisengespräche sollen bis zum Spiel gegen Schalke morgen folgen. »Das kann so nicht weiter gehen«, monierte Dieter Hoeneß, der erste Alarmsignale schon Mitte November 2005 ausgemacht hatte: »Da sind Dinge entstanden, die Sand ins Getriebe gebracht haben.«
Mit einem spielerischen Offenbarungseid hatten sich die Berliner im UEFA-Cup in die größte sportliche Krise seit dem Beinahe-Abstieg in der Saison 2003/04 manövriert. Das leidenschaftslose 0:1 gegen Rapid Bukarest gepaart mit erneut zwei Roten Karten und lautstarken Unmutsbekundungen der treuesten Fans brachte das Fass in der Hauptstadt zum Überlaufen. Trainer Falko Götz hätte am liebsten einige Profis direkt nach der Pleite aus dem Team verbannt, angesichts der angespannten Personal-Situation vor dem Spiel gegen Schalke verzichtete der Chefcoach jedoch auf Suspendierungen. »Wir halten uns aber Entscheidungen bis Samstag offen«, ergänzte Götz und wollte auch Konsequenzen für den seit Wochen formschwachen brasilianischen Superstar Marcelinho nicht mehr ausschließen: »Wir müssen sicher darüber sprechen.«

Artikel vom 17.02.2006