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Kein Praktikum mit
Examen in der Tasche

Spezieller »Knigge« gibt Studiosi Ratschläge


Bielefeld (WB). Nach dem Studium macht man keine Praktika mehr: »Wer ein vernünftiges Universitätsdiplom in der Tasche hat, der braucht kein Praktikum, damit verkauft man sich unter Wert!« sagt Prof. Christian Scholz, Uni Saarbrücken. Praktika absolviert man besser während der Studienzeit und knüpft dann bereits die nützlichen Kontakte. Denn mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen, ergab eine Mc-Kinsey-Umfrage, bevorzugt ehemalige Praktikanten als Neueinsteiger.
Scholz ist einer von 30 Personalexperten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gewerkschaft, die im »PraktikumsKnigge« in Interviews und Erfahrungsberichten einen Überblick über die wesentlichen Aspekte von Praktika geben. Da geht es um die Frage nach der Auswirkung auf Steuer, Versicherung, Arbeitsrecht und Bafög, um das richtige Netzwerk und die klassischen Knigge-Regeln: Soll man Kollegen duzen oder siezen, soll man aufmucken oder schlucken?
Praktika, meint Scholz, bieten die Chance, den »Darwinismus des Arbeitsmarktes« kennenzulernen, rechtzeitig aus dem Elfenbeinturm herauszukommen. Vom Wunsch »Festanstellung«, meint der Saarbrücker, müsse man sich heute eher lösen: Zunehmend werde es Freiberufler geben oder nur noch befristete Verträge. Unternehmen schreibt er ins Stammbuch, dass sie vielfach Praktikanten gar nicht oder zu gering entlohnen.
Wer's genauer wissen will, kann sich schlau machen: Der »PraktikumsKnigge« ist im Verlag clash jugendkommunikation erschienen, hat 192 Seiten und kostet 9,90 Euro.

Artikel vom 03.03.2006