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Mehltüten auf
Paris Hilton

Tierschützer-Protest gegen Pelze

London (dpa) Paris Hilton (25) hat als Gastmodel bei der Londoner Modewoche nicht nur bewundernde Blicke, sondern auch eine Portion Mehl abbekommen.

Tierschützer bewarfen die Hotelerbin mit weißen Pulverbomben, um so gegen die Verwendung von Pelzen durch die Modeindustrie zu protestieren. Mitglieder der Tierschutzorganisation PETA starteten ihre Attacke, als Hilton und der Designer Julian MacDonald nach dessen Modenschau zu einer Party gingen. Er hatte die Amerikanerin als Überraschungsgast seiner Schau präsentiert.
Auch dort war Paris Hilton bereits in Weiß aufgetreten. Die sonst eher für Skandale bekannte Hotel-Erbin war am ersten Tag der »Londoner Fashion Week« in einem Brautkleid über den Laufsteg geschritten. Hilton erfreute sich übrigens bester Gesellschaft: Elizabeth Jagger, Tochter von Rocklegende Mick Jagger, war ebenfalls als Model dabei.
In der ersten Reihe holte sich weitere Prominenz Anregungen für die Garderobe der kommenden Wintersaison: Sängerin Shirley Bassey und der englische Fußball-Nationalspieler Ashley Cole waren unter den Gästen. MacDonalds Kreationen fielen gewohnt glamourös und auffallend aus. Damit standen sie im Gegensatz zu den Ideen, die ein Großteil der Modeschöpfer bei den Schauen am ersten Tag der »Londoner Fashion Week« vorstellte.
Glaubt man den Designern, so wird der kommende Modewinter dominiert von Weiblichkeit und Eleganz, die vom Stil der 20er und 40er Jahre inspiriert ist. Feminine Kostüme und Kleider in schmalen Silhouetten und gedeckten Farben dominierten die Entwürfe. Romantische Falten und Volants zeigten sich an Röcken und Blazern ebenso wie am Abendkleid. Neben Klassikern wie Tweed und karierten Wollstoffen kamen dabei fließende Stoffe mit dezentem Blumenaufdruck zum Einsatz.
Amanda Wakeley präsentierte aufwendige Abendroben in leichten Stoffen, die sie mit Volants, Glitzerbordüren oder Spitze besetzt hatte. Zu Wakeleys Stammkunden gehören Jennifer Lopez oder Königin Rania von Jordanien. Wie die meisten Designer, die die Fashion Week eröffneten, arbeitete sie Falten und Volants jedoch so in Kleider und Blusen ein, dass sie schmal statt voluminös und aufgeplustert wirkten. Neben gedeckten Farben, auf die unter anderem auch Paul Costelloe setzte, waren bei Wakeley häufig Creme-Töne zu sehen.
Wer sich mit den glitzernden Details der von den 20er Jahren inspirierten Kleider oder den aus den 40er Jahren übernommenen strengen Schnitten nicht anfreunden möchte, kann sich an den modischen Trends der 80er orientieren. So zeigte Michiko Koshino, deren Kreationen von David Beckham oder Gwen Stefani getragen werden, übergroße bunte Kleider und Mäntel, die von Gürteln zusammen gehalten wurden.

Artikel vom 16.02.2006