15.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Rest an Selbstständigkeit
nicht mutwillig zerstören«

Unterstützungsveranstaltung im Brackweder Bezirksamt

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Foto)
Brackwede (WB). Brackwedes Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz und sein Stellvertreter Dr. Bernd Brunemeier gehen in die Offensive: Damit sich alle Bürger, Vereine und Institutionen ein Bild davon machen können, was sich hinter der Absicht der Bielefelder Verwaltung verbirgt, den Bezirksämtern bestimmte Zuständigkeiten zu entziehen, laden die Kommunalpolitiker zu einer Informationsveranstaltung ein.

Die findet statt am Donnerstag, 23. Februar, 18 Uhr, im Sitzungssaal des Brackweder Bezirksamtes. Gestern gingen Einladungsbriefe an 28 Vereine in Brackwede, Quelle, Ummeln und Holtkamp. Dr. Bernd Brunemeier unterstrich, »dass selbstverständlich auch alle Privatpersonen, die Interesse an der näheren Heimat haben und dafür eintreten, bei der Unterstützungsveranstaltung willkommen sind.« Sachlich wolle man Interessierte über die Vorlage der Verwaltung informieren, den Bezirksämtern die Zuständigkeit für die Sportstättenvergabe und die Weiterbildung (Volkshochschule) zu entziehen, begründete Siegfried Kienitz die Einladung. »Unsere Brackweder Verwaltung wäre damit für zwei wichtige Bereiche des öffentlichen Lebens keine zuständige Anlaufstelle für Hilfe und Problemlösungen mehr.«
In ihrem Brief mahnen Kienitz und Brunemeier die Unterstützung aller an , »denen eine bürgernahe Brackweder Verwaltung am Herzen liegt.« Und weiter: »Immerhin gehört unser Bezirksamt zu dem kleinen Rest der verbliebenen Selbstständigkeit Brackwedes, der nach unserer Auffassung nicht mutwillig zerstört werden darf.« Dr. Bernd Brunemeier befürchtet, »dass wir als Politiker das nicht schaffen und die Pläne mit den Mitteln eines Bezirksvertretungsbeschlusses allein nicht verhindert werden können.« Deshalb sähen er und Kienitz es als ihre Aufgabe an, »Stimmen zu organisieren, die dann auch den Ratsfraktionen zugeleitet werden.« »Wir machen uns hier für die richtige Sache stark, auch wenn wir alle schon unsere Schrammen abbekommen haben,« spielte Brunemeier auf die hitzige Diskussion in der Bezirksvertretung und danach an.
Schließlich gehe es um mehr als um den beabsichtigten Stellenabbau. Brunemeier: »Was da auf uns zukommt, ist die größte Gefahr seit 1973.« (Anm. der Redaktion: Kommunale Neuordnung). Und Siegfried Kienitz machte noch einmal deutlich, dass Brackwede mit anderen Stadtbezirken nicht zu vergleichen sei. »Wir haben hier unsere eigene Struktur, ein Wir-Gefühl, resultierend aus dem aktiven Leben in den ehemals selbstständigen Gemeinden Quelle, Ummeln und Holtkamp. Doch wenn es um Brackwede geht, ziehen wir letztlich alle an einem Strang!«

Artikel vom 15.02.2006