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Zwangsversteigerung scheiterte erneut


Schildesche (uko). Der zweite Versuch der Zwangsversteigerung des Schildescher Wohn- und Therapiezentrums für Behinderte an der Beckhausstraße ist gescheitert. Das Amtsgericht Bielefeld versagte einem Gebot in Höhe von 300 000 Euro den Zuschlag, weil die Wertgrenzen weit unterschritten waren.
Eigentümer von Grund und Immobilie an der Beckhausstraße 132/132a ist das Katholische Pastorat zu Schildesche. Die Gebäude stammen aus dem Jahr 1951. Während einer Modernisierung im Jahr 1999 wurde in einem Anbau auch eine Schwimmhalle eingerichtet. Konzipiert wurde die komplette Immobilie als Wohn- und Therapieanlage für Körperbehinderte. Im Erdgeschoss des Gebäudes wurde zudem eine Praxis für Physiotherapie eingerichtet. Im übrigen war das zweigeschossige, vollunterkellerte Gebäude in allen Etagen mit diversen Appartements bis zu 45 Quadratmeter Größe eingerichtet.
Nachdem bereits einige Behinderte Mietverträge abgeschlossen hatten und zeitweise auch in der Immobilie wohnten, kam im Jahr 2004 nach der Insolvenz das Aus für das Projekt. Derzeit steht das Gebäude unter der Zwangsverwaltung von Rechtsanwalt Philip Ohletz. Hauptgläubiger in dem Zwangsversteigerungsverfahren ist die Volksbank Brackwede. Ein Gutachter hatte den Verkehrswert der Immobilie jetzt auf 863 223 Euro festgesetzt. Während der Bieterstunde fand sich am Donnerstag nur eine Interessentin, die exakt 300 000 Euro für die Gebäude bot. Rechtspflegerin Anja Gellert versagte daraufhin den Zuschlag, da sogar die 5/10-Grenze weit unterschritten war. Nebeneffekt für künftige Zwangsversteigerungen: Alle Wertgrenzen sind gesprengt.

Artikel vom 17.02.2006