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Ein mühsamer Anlauf und
Aufbau nach dem großen Krieg

Ungleiche Entwicklung zwischen Ost- und Westzonen in Deutschland


1946
20.1. Erste freie deutsche Wahlen seit 1933 in der amerikanischen Besatzungszone (Gemeindewahlen).
15.2. Gründung des Zonenbeirats der britischen Besatzungszone.
15.3. Das WESTFALEN-BLATT erscheint als WESTFALEN-ZEITUNG mit den Ausgaben: Bielefeld Stadt und Land, Halle, Gütersloh-Wiedenbrück, Paderborn-Büren, Höxter-Warburg, Herford, Minden-Lübbecke.
16.4. Der 1000. Pkw seit Kriegsende läuft im Volkswagenwerk vom Band.
21./22.4. Vereinigungsparteitag der KPD und SPD der sowjetischen Besatzungszone zur Gründung der SED.
1.5. Erstmals seit 1933 finden wieder Maikundgebungen der Gewerkschaften statt.
9. bis 11.5. Auf dem ersten Parteitag der SPD der drei westlichen Besatzungszonen wird Kurt Schumacher zum Vorsitzenden gewählt.
30.6. Wahlen zu den verfassunggebenden Landesversammlungen in der amerikanischen Besatzungszone.
23.8. Bildung der Länder Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein durch die Briten.
6.9. US-Außenminister James Francis Byrnes legt in seiner Stuttgarter Rede die Grundsätze der Besatzungspolitik in Deutschland dar.
25.9. Der Schauspieler Heinrich George stirbt im sowjetischen Internierungslager Sachsenhausen.
1.10. Urteilsverkündung in den Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozessen.
29.10. Erste Nachkriegs-Volkszählung in den vier Besatzungszonen Deutschlands. Dabei werden 65,9 Millionen Einwohner erfasst, einschließlich 9,7 Millionen Vertriebene.
1.11. Bildung des Landes Niedersachsen durch Zusammenschluss der Länder Hannover, Schaumburg-Lippe, Oldenburg und Braunschweig.


1947
1.1. Wirtschaftliche Vereinigung der amerikanischen und der britischen Besatzungszone zur Bizone.
21.1. Endgültige Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen unter Einschluss von Lippe-Detmold.
12.3. Verkündung der »Truman-Doktrin« zur Eindämmung (Containment) der kommunistischen Gefahr.
18.4. Britische Marineeinheiten sprengen Helgoland. 20.4. Erste Landtagswahlen in der britischen Besatzungszone: In Schleswig-Holstein und Niedersachsen erreicht die SPD die höchste Stimmenzahl, in NRW die CDU.
10.6. Einrichtung des Wirtschaftsrats der Bizone und einer Zentralverwaltung in Frankfurt/Main.
29.6. bis 2.7. SPD-Parteitag in Nürnberg. Wiederwahl Kurt Schumachers zum Parteivorsitzenden der westlichen Besatzungszonen.
18.7. Sieben deutsche Kriegsverbrecher werden in das alliierte Gefängnis in Berlin-Spandau verlegt, darunter auch Rudolf Heß, Albert Speer und Karl Dönitz.
Die Zahl der noch vermissten deutschen Wehrmachtsangehörigen wird auf 1,7 Millionen geschätzt.
18.8. Die erste »Exportmesse Hannover« wird eröffnet.
20.8. Im Nürnberger Prozeß gegen nationalsozialistische Ärzte werden sieben Angeklagte zum Tode verurteilt.
20.9. bis 24.9. 2. Parteitag der SED: Der stellvertretende Parteivorsitzende Walter Ulbricht fordert die Einführung der Planwirtschaft.
20.11. In London heiratet Prinzessin Elizabeth, spätere Königin Elizabeth II. (geb. 1926) von Großbritannien, Oberleutnant Philip Mountbatten (geb. 1921).
21.11. Uraufführung des Bühnenstückes »Draußen vor der Tür« von Wolfgang Borchert in Hamburg.


1948
30.1. bis 8.2. Olympische Winterspiele in St. Moritz; Deutschland und Japan sind ausgeschlossen.
9.2. Der Kabarettist und Komiker Karl Valentin stirbt.
2.3. Ludwig Erhard wird vom Wirtschaftsrat zum Direktor der Wirtschaftsverwaltung der Bizone gewählt.
20.3. Der sowjetische Militärgouverneur Sokolowski verlässt den Alliierten Kontrollrat aus Protest.1.4. Beginn der »kleinen« Berlin-Blockade: Behinderung des Verkehrs durch sowjetische Inspektionen und Behinderungen westalliierter Militärreisender.
7.4. Die Weltgesundheitsorganisation der UNO nimmt ihre Arbeit auf.
20.4. bis 2.6. Zweite Sitzungsperiode der Londoner Sechsmächtekonferenz der drei westlichen Siegermächte und der Benelux-Staaten: Ermächtigung der Ministerpräsidenten, eine »verfassunggebende Versammlung« einzuberufen.
14.5. Proklamation der Unabhängigkeit Israels.
15.5. Beginn des ersten Israelisch-Arabischen Krieges.
20.6. Währungsreform durch Einführung der D-Mark in den drei Westzonen.
23.6. Währungsreform in der sowjetischen Zone.
24.6. Die UdSSR verhängt eine Blockade über West-Berlin. Briten und Amerikaner errichten eine Luftbrücke zur Versorgung der Bevölkerung.
1.7. Die drei westalliierten Militärgouverneure übergeben »Frankfurter Dokumente« an die Regierungschefs der elf Länder in den drei westlichen Besatzungszonen. 6.7. Die Westalliierten fordern von der Sowjetunion ultimativ das Recht auf freien Zugang nach Berlin.
14.7. Eine sowjetische Note spricht den Westmächten das von ihnen beanspruchte Recht auf freien Zugang nach Berlin ab.
8.8. Der 1. FC Nürnberg wird erster deutscher Fußballmeister der Nachkriegszeit.
1.9. Konstituierung des Parlamentarischen Rates. Einschränkung der Demontagen in den Westzonen.


1949
1.5. In den westlichen Besatzungszonen wird der Lizenzierungszwang für Druckschriften aufgehoben.
10.5. Bonn wird vorläufige Bundeshauptstadt.
12.5. Die Sowjetunion hebt die Berlin-Blockade auf.
23.5. Feierliche Verkündung des Grundgesetzes in Bonn.
1.7. Die westalliierte Stadtkommandantur übermittelt Oberbürgermeister Ernst Reuter das Verbot der Teilnahme Berlins an den Wahlen zum Bundestag.
7.8. Austragung des »Großen Preises vom Nürburgring«, der ersten internationalen Automobil- und Motorradsportveranstaltung in Deutschland seit Kriegsende.
14.8. Wahlen zum Bundestag. Die Wahlbeteiligung liegt bei 78,5 Prozent. SPD 29,2 Prozent, CDU 25,2 Prozent, CSU 5,8 Prozent, FDP 11,9 Prozent, BP (Bayernpartei) 4,2 Prozent.
20.9. Bildung des ersten Kabinetts Adenauer aus CDU/CSU, FDP und DP.
25.9. Die sowjetische Nachrichtenagentur »Tass« meldet den ersten Atombombenversuch in der UdSSR.
30.9. Die Alliierten stellen nach mehr als 277 000 Hilfsflügen die Luftbrücke nach West-Berlin ein.
7.10. Gründung der Deutschen Demokratischen Republik. Die Volkskammer setzt die Verfassung in Kraft.
12. bis 14.10. Gründungskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in München. Erster Vorsitzender wird Hans Böckler.

Artikel vom 15.03.2006