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»Alles war gegen uns«

Auch in Mönchengladbach muss der 1. FC Köln leiden

Mönchengladbach (dpa). Bei so viel Pech rückt der Klassenverbleib für den 1. FC Köln in weite Ferne. Ein umstrittener Platzverweis, ein verletzter Torwart und ein Eigentor besiegelten die 0:2-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach.
»Wir haben uns so viel vorgenommen, und dann war alles gegen uns. Aber die Mannschaft hat nie aufgegeben und eine tolle Moral gezeigt, das stimmt mich zuversichtlich«, befand FC-Coach Hanspeter Latour nach dem 72. rheinischen Derby, in dem die Kölner über weite Strecken die bessere Mannschaft waren.
Als die Gladbacher noch lange mit ihren Fans den ersten Sieg der Rückrunde feierten, saßen die ersten FC-Profis enttäuscht und verärgert schon im Mannschaftsbus. »Es war wie verhext heute. Wenn du da unten stehst, gehen die Dinger einfach nicht rein«, sagte Kölns Stürmer Marco Streller, der einige gute Chancen vergab.
Der Knackpunkt für die Niederlage war die Rote Karte gegen Roland Benschneider nach einem Foul am Gladbacher Thomas Broich in der 28. Minute. »Da war ich von den Socken. Da muss der Schiedsrichter aber ganz sicher sein, wenn er in einem solchen Spiel eine solche Entscheidung trifft«, sagte Latour. »Der Platzverweis war ein Witz«, meinte Streller. Broich suchte nach der Partie Schiedsrichter Michael Weiner auf und bestätigte dem Referee, dass dies kein brutales Foul gewesen sei. »Das war eine sehr faire Geste«, befand Kölns Manager Michael Meier.
Nach dem Platzverweis, der Verletzung von Torhüter Stefan Wessels, der mit einem Sehnenabriss am Becken für den Rest der Saison ausfällt und zur Pause ausgewechselt werden musste, und dem Eigentor von Christian Lell (54.) nahm das Unglück seinen Lauf. Oliver Neuville erzielte in der Schlussphase das 2:0 und verlängerte damit die sieglose Serie des Aufsteigers auf 17 Spiele. Trotz der prekären Situation stimmt Manager Meier der Auftritt des FC zuversichtlich. »Wenn wir Auflösungserscheinungen hätten, würde ich mir Sorgen machen. Diese Mannschaft steckt Rückschläge weg und gibt nicht auf.«

Artikel vom 20.02.2006