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Biliskov bestraft die eigene Elf


Leverkusen (dpa). Marino Biliskov wusste, dass er seiner Mannschaft mit der Kopie des Kopfstoßes von Ex-Trainer Norbert Meier einen Bärendienst erwiesen hatte. Wie ein Häufchen Elend gestand der Profi des MSV Duisburg, einen Großteil der Schuld am 2:3 bei Bayer Leverkusen tragen zu müssen. »So etwas darf mir nicht passieren«, sagte der erfahrene kroatische Abwehrmann nach seiner Roten Karte, die für Meier-Nachfolger Jürgen Kohler die entscheidende Szene war.
Kohler haderte mit dem Fußball-Schicksal. 2:2 stand es nach Treffern der Leverkusener Paul Freier (7.) und Tranquillo Barnetta (9.) sowie dem »Doppelpack« des Duisburgers Klemen Lavric (42./65.), als Biliskov in seinem 130. Bundesliga-Einsatz einen Aussetzer hatte. Der 29-Jährige bedrängte Barnetta mit dem Kopf derart, dass Schiedsrichter Günter Perl (München) in der 77. Minute Rot zeigte.
»Wir haben durch Tararache die hundertprozentige Chance zum 3:2. Das muss er machen. Ein paar Sekunden später bekommen wir die Rote Karte. Das war entscheidend«, schimpfte Kohler, der Biliskov mit internen Konsequenzen drohte: »Wir werden das eine oder andere miteinander bereden. Das kann und darf nicht passieren, gerade im Abstiegskampf, wo wir jeden Mann brauchen.«
Der Sünder, der zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Karriere mit Rot bedacht wurde, hofft auf Milde: »Mit drei Spielen Sperre wäre ich zufrieden.« Der frühere MSV-Trainer Norbert Meier hatte seinen Kopfstoß gegen den Kölner Albert Streit am 6. Dezember mit einer dreimonatigen Sperre und dem Jobverlust büßen müssen.
»Wir haben uns mit eigener Dummheit geschlagen«, kommentierte MSV-Keeper Georg Koch die Niederlage, die Dimitar Berbatow (85.) besiegelte.

Artikel vom 20.02.2006