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Neue Bälle: John McEnroe kehrt zurück.

»Big Mc« kann
es nicht lassen

Tennis: Comeback im Doppel

San Jose (WB/dpa). Tennis-Altmeister Andre Agassi ist schon wieder verletzt. Sein Fehlen beim ATP-Turnier in San Jose (Kalifornien) wird aber vom Comeback des Altmeisters John McEnroe mehr als wettgemacht. Der 46-Jährige greift zusammen mit dem Schweden Jonas Björkmann im Doppel zum Schläger.

Zwei Wochen nach seinem Saison-Debüt in Delray Beach musste der 35 Jahre alte Agassi wegen einer Rückenverletzung kurzfristig auf seinen Start in San Jose verzichten. Die Nachricht von der Absage des fünfmaligen Turniersiegers ereilte die Organisatoren am Abend vor dem geplanten Match von Agassi gegen Wildcardspieler Scoville Jenkins (USA).
Ein Wiedersehen gibt es in Kalifornien dagegen mit John McEnroe, der am Donnerstag 47 Jahre alt wird. Einen Tag vorher feiert der Amerikaner an der Seite des Schweden Jonas Björkman im Doppel sein Comeback auf der ATP-Tour. In der ersten Runde treffen McEnroe und Björkman auf die australische Kombination Wayne Arthurs/Stephen Huss.
McEnroe hat in seiner Karriere 77 Einzel- und 77 Doppel-Titel gewonnen. Das letzte Match vor seinem Rücktritt bestritt der frühere Weltranglisten-Erste im Februar 1994 im Halbfinale von Rotterdam. In San Jose ist McEnroe fünf Mal im Einzel und acht Mal im Doppel als Turniersieger vom Platz gegangen.
Damit scheint einer Comeback-Welle im Männertennis kaum etwas im Wege zu stehen. Erst in der vergangenen Woche hatte der Franzose Henri Leconte (42) angekündigt, für ein paar Doppelauftritte an der Seite von Boris Becker (38) bereit zu sein. Der Franzose brachte dabei auch die Gerry Weber Open (10. bis 18. Juni) als möglichen Schauplatz ins Gespräch.
Das hätte durchaus seinen ganz besonderen Charme. Denn die Rasensaison wäre kurz genug, um die Oldies wieder ins Rampenlicht zu befördern, kostet andererseits aber auch nicht zu viel Zeit vom redlich verdienten Tennis-Rentnerdasein.
Das genießt mittlerweile auch wieder der Australier Pat Cash. Der inzwischen 40 Jahre alte Wimbledonsieger von 1987 eröffnete den Comeback-Reigen in 2006 in Chennai (Indien). Mit dem 19-Jährigen »Hausherrn« Karan Rastogi kam er aber nicht über die erste Runde hinaus. Nach der glatten Zwei-Satz-Niederlage gegen die Deutschen Alexander Waske/Rainer Schüttler fand Cash, dass es nun endgültig genug mit dem ganz aktiven Tennis sei und er dieses Experiment nicht wiederholen müsse.
Ganz ohne Tennis muss er aber auch nicht leben. Cash spielt nach wie vor auf der so genannten Champions Tour, der ATP-Turnierserie der Alten Herren. Sie wird in diesem Jahr von bislang neun auf jetzt zwölf Veranstaltungen aufgestockt. Zu tun gibt es also genug.

Artikel vom 14.02.2006