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Einheit gesät und geerntet

Historische Chance genutzt


Helmut Kohls Aufstieg bis zum Kanzler mit der längsten Amtszeit begann in Rheinland-Pfalz. 1973 wurde er CDU-Chef und schließlich Kanzlerkandidat. Sein Wahlerfolg 1983 war Ausdruck der Hoffnung auf Verbesserung der wirtschafts- und finanzpolitischen Lage durch die versprochene »Wende«, die Eigenverantwortung und Leistungswillen befürwortete. Anfang 1983 zeichnete sich eine gewisse konjunkturelle Erholung ab; die Inflationsrate ging deutlich zurück.
Die konsequente Durchführung des NATO-Doppelbeschlusses stärkte die Verhandlungsposition des Westens bei Abrüstungsverhandlungen und trug dazu bei, dass 1987 erstmals nukleare Mittelstreckenwaffen beseitigt wurden.
Der Händedruck zwischen Helmut Kohl und Staatspräsident Francois Mitterrand an den Gräbern von Verdun ist Symbol für die deutsch-französische Versöhnung. Der Zusammenbruch des Warschauer Pakts war Folge der westlichen Doppelstrategie aus Rüstungsgesprächen und wirtschaftlichem Wachstum zugunsten des eigenen Einflussbereiches.
Als Kohl nach der Öffnung der Mauer, zunächst bis Dezember 1989 zögerte und dann die Initiative ergriff, durfte er die deutsche Einheit als Ergebnis der von ihm mitgestalteten Weltpolitik für sich verbuchen.

Artikel vom 15.03.2006