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Abwaschbare Graffiti
und duftender Lavendel

Ein Trio vertritt Bodelschwingh-Schulen bei »Jugend forscht«


Bielefeld-Bethel (MiS). Als »Parfümeurin« hat sich Teresa Schmidt (13) versucht, und Stefan Hegselmann (13) sowie seine Mitschülerin Marlena Rebien (14) haben ein Graffiti-Spray entwickelt, das einen großen Vorteil hat: man bekommt es mit dem richtigen Mittel auch wieder von den Wänden. Das Trio aus den Friedrich-von-Bodelschwingh-Schulen tritt am kommenden Samstag beim Regionalwettbewerb von »Jugend forscht« in Herford an.
Ihr Graffiti-Spray besteht aus Wachs, Wasser und Wasserfarbe »und hält ganz bestimmt«, erzählt Stefan Hegselmann. Doch nicht alle freuen sich über die mehr oder oder weniger hübschen Farbspiele, die an so mancher Hauswand prangen. Deshalb entwickelte der 13-Jährige mit seiner Mitschülerin Marlena, die wie er den 8. Jahrgang des Gymnasialzweigs der Bodelschwingh-Schulen besucht, auch gleich das »Gegenmittel«. Eine Mischung aus Natriumhydrogencarbonat und Calziumcarbonat sorgt dafür, dass Farbschmierereien fast genauso schnell wieder verschwinden wie sie entstanden sind. Nur einen Wischlappen benötigt man noch dazu.
Teresa Schmidt besucht den Realschulzweig der Schule. Ihr hat es die Welt der Düfte angetan. Sie will in Herford demonstrieren, wie man aus Lavendelblüten duftendes Lavendelöl gewinnen kann - und beweisen, dass ihr Erzeugnis die gleichen Inhaltsstoffe besitzt wie professionell hergestellte Öle. »Ich erhitze zunächst die Blüten im Wasser, bis es kocht. Die duftenden Substanzen werden dadurch in ein Reagenzglas geleitet«, erläutert sie den Beginn ihres Experimentes. Für den Vergleich mit den Profi-Ölen ist sie in die Uni gegangen, hat dort Dünnschicht- und Gaschromatographien durchgeführt, analytische Methoden zur Trennung von chemischen Stoffen angewandt.
Lehrerin Nicole Scholz betont, alle drei Schüler hätten sich viel chemisches Grundlagenwissen selbst erarbeiten müssen, um ihre Experimente auch durchführen zu können. In einer Arbeitsgemeinschaft nach Unterrichtsschluss bereitete sich das Trio, das in der Wettbewerbskategorie »Schüler experimentieren« antritt, vor. Am kommenden Samstag können sie ihre Arbeiten der »Jugend forscht«-Jury vorstellen. Ein Anerkennungspreis ist ihnen schon jetzt sicher. Aber vielleicht wird ja auch mehr daraus.

Artikel vom 14.02.2006