Binderfarbe gehört nicht mehr in Restmüll, höheres Entgelt für Bauschutt
Bielefeld (bp). Am 24. März tritt das Gesetz über das »Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten« in Kraft. Hinter diesem Formulierungsungetüm verbirgt sich für den Bürger Positives: Die so genannten Entsorgungsträger, in Bielefeld der Umweltbetrieb, müssen gebrauchte Kühlschränke, Herde, Fernsehgeräte oder Computer-Schrott kostenlos entgegen nehmen.
Bislang kostete die Annahme zum Beispiel einer alten Gefriertruhe 12,50 Euro, die eines TV-Apparates 5 Euro. Auch der Umweltbetrieb selbst zahlt für die weitere Entsorgung bzw. die Verwertung nichts mehr. »Für uns ein Nullsummenspiel,« so Klaus Kugler-Schuckmann, Werkleiter des Umweltbetriebes. Dafür sollen vom 24. März an andere »besondere Dienstleistungen« des Umweltbetriebes teurer werden. So soll künftig ein Kubikmeter nicht mehr verwertbarer Bauschutt 72,50 Euro kosten; das zurzeit noch gültige Entgelt beträgt 31 Euro. Die Kosten für die Entsorgung von Wurzelstöcken sollte eigentlich nach deren Durchmesser berechnet werden: von klein (5 Euro) bis groß (15 Euro) - bis zu 25 Zentimetern. Auf Wunsch der Politik fallen die drei Kategorien weg: Die Entsorgung einer Baumwurzel, ohnedies ein Zusatzangebot des Umweltbetriebes, kostet generell 10 Euro (wenn die Wurzel nicht größer als 25 Zentimeter im Durchmesser ist). Auch das einheitliche Entgelt von 15,50 Euro pro Kubikmeter Altholz wird differenziert, eine neue Kategorie für imprägniertes Holz, Fenster und Außentüren eingeführt. Weil die Entsorgung dieser Holzabfälle deutliche höhere Kosten verursache, so der Umweltbetrieb, kostet demnächst der Kubikmeter 45 Euro. Binderfarbe gehöre zudem nicht mehr in den Restmüll: Anlieferer müssen für die Entsorgung in Zukunft 25 Cent pro Liter zahlen. Die Entgelte für die Abfuhr von Sperrgut ändern sich nicht. Vier Kubikmeter kosten 25 Euro, der Schnellservice - der Sperrmüll wird innerhalb von zwei Tagen nach Auftragserteilung abtransportiert - 76 Euro. Wird der Abtransport - unter Umständen mit Demontage - aus der Wohnung, dem Keller, dem Dachboden gewünscht, dann ist zusätzlich zu den Kosten eine Anfahrtspauschale fällig. Auf Wunsch der Politik wird die aber nicht nach Postleitzahl gestaffelt, ist also für die Innenstadt nicht billiger als etwa in Dornberg oder Sennestadt, sondern kostet einheitlich 20 Euro. Der Rat muss die Neufassung der Entgeltordnung in seiner nächsten Sitzung am 23. Februar beschließen.
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