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Hochzeitstorte
Von der Hausfrau alles perfekt vorbereitet für das große gemeinsame Kaffeetrinken im trauten Familienkreis: die dreistöckige Hochzeitstorte zur »Diamantenen« des Jubelpaares stand seit zwei Tagen im kühlen Keller, sollte als Überraschung die Festtafel zieren. Doch die Tücke des Objektes, in diesem Fall ein Türdrücker, machte zunächst einmal einen Strich durch die Rechnung.
Beim Transport der süßen Leckerei verhedderte sich die fleißige Hausfrau an besagtem Drücker, konnte mit Müh und Not ein Abstürzen des Kuchens auf den Boden verhindern. Um welchen Preis: die Torte wies Dellen und Macken auf, die Jubiläumszahl 60 hatte sich ob des Druckes zu einer unansehnlichen 80 verformt und aus den drei Stockwerken waren auf der einen Seite vier, auf der anderen zwei geworden.
Um die erwartungsfrohe Gästeschar nicht zu enttäuschen, war Handarbeit angesagt und zwar in Windeseile. Abwracken oder aufstocken, war hier die Frage. Hausfrau entschied sich für Letzteres. Nur gut, dass noch genügend Sahne vorhanden war. Ratzfatz wurde der immerhin doch sehr flexible Kuchen in Form gepresst, der Höhenunterschied von zwei auf vier mit reichlich Sahne aufgefüllt, die Bruchstellen mit Schokostreusel kaschiert und auch die 60 bekam mit phantasievoller, wenn auch ob des Zeitdruckes schweißtreibender, Fingerarbeit ihre fast alte Form zurück.
»Toll gemacht,« staunte das Jubelpaar nichts ahnend. Hausfrau wußte bei diesem Kompliment nicht, ob sie lachen, weinen oder mit der Wahrheit herausrücken sollte. Erst als einer der Gäste beim Biss in den vierten Stock der Hochzeitstorte mokierte »Ist vielleicht doch ein bisschen viel Sahne«, gestanden die Eingeweihten prustend vor Lachen das Malheur ein. Es wurde dennoch für alle eine sehr fröhliche Kaffeetafel.Ulrich Hohenhoff


Einer geht durch
Brackwede . . .
. . .  und sieht einen jungen Hund, der einsam und alleine vor der Bartholomäus-Kirche angebunden ist. Frauchen oder Herrchen sind weit und breit nicht zu sehen. Hoffentlich muss der arme Kerl nicht zu lange auf deren Rückkehr warten, denn ein wenig Angst scheint das junge Tier zu haben. Und viel kalt ist es zudem, denkt EINER

Artikel vom 15.02.2006