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Waldi und Harry
Rund
um die
Ringe
Von Klaus Lükewille

»Der zuständige Mann für den Sport: Das ist der Harry!«
So stellte Waldemar Hartmann seinen Kollegen im »Deutschen Haus« vor. Premiere der olympischen Plauderei zu später Stunde. »Waldi und Harry« heißt die ARD-Sendung. Mitternachtsspitzen sollen hier Programm sein. Und selbstverständlich ist der geschätzte Kollege Harald Schmidt nicht für den Sport zuständig - sondern für den Spott. Aber so besonders lustig war diese erste Auflage nicht.
Schmidt mimte den Manuel Andrack. Er hockte abseits an seinem Schreibtisch und spielte lange Zeit nur die Nebenrolle eines desinteressierten Zuschauers. Bis ihn Hartmann hart anging: »Du steckst 'ne Mörder-Kohle ein - und sagst gar nichts.«
Auch wenn's vorher so abgesprochen war: Da durfte endlich mal gelacht werden. Gar nicht spaßig war die Aufzeichnung, in der Schmidt in seinem Hotel-Zimmer den Abfahrtslauf verfolgte und pausenlos herumalberte.
Da ging es draußen um Gold, drinnen redete »Harry« nur Blech.
Olympiareif dagegen ein Blick hinter die Rodel-Kulissen: Wie der Hackl-Schorsch und der Italiener Armin Zöggeler zu Mozarts Klängen ihre Jagd durch den Eiskanal simulierten, da war Musik drin.
Und die Gäste? Kati Witt und Markus Wasmeier. Die üblichen ARD-Verdächtigen. Dazu erschienen mit Georg Hackl und Michael Uhrmann zwei Aktive, die auch nicht gerade einen sonnigen Sonntag hinter sich hatten. Aber irgendwie passten sie zu dieser Spät-Vorstellung, die mehr Schatten als Licht brachte.
Die Premiere: Ein Mix aus Information und Entertainment. Mangelhafte Form, kein Format. Was soll das sein? Sport-Studio oder Spaßbude? Also, Waldi und Harry: Wenn ihr auf's Treppchen wollt, dann muss mehr kommen.

Artikel vom 14.02.2006